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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Individuelle dynamische Zielführungssysteme sowie<br />

Verkehrsinformations- <strong>und</strong> Fahrtenplanungssysteme für PKW-Nutzer<br />

600. Die Industrie betreibt vor allem die Entwicklung <strong>und</strong> Einführung individueller<br />

Informations- <strong>und</strong> Navigationssysteme, die die PKW-Nutzer über die Verkehrs- <strong>und</strong><br />

Straßensituation informieren <strong>und</strong> bei der Auswahl der Routen unterstützen (GROKE<br />

<strong>und</strong> ZACKOR, 2004). Diese Systeme führen neben individuellen Reisezeitgewinnen zu<br />

intramodalen Verlagerungen, so dass im Gesamteffekt der Verkehr flüssiger wird.<br />

Gleichzeitig werden jedoch tendenziell längere Strecken in Kauf genommen <strong>und</strong><br />

durchschnittlich höhere Geschwindigkeiten gefahren. Daher können durch diese<br />

Systeme nur marginale Emissionsminderungen erzielt werden (HALBRITTER et al.,<br />

2002, S. 117). Nach Berechnungen von KÄMPF et al. (2000) kann der Einsatz solcher<br />

Systeme sogar zu einem Anstieg der Schadstoffemissionen von 1 bis 4 % führen.<br />

Telematische Unterstützung anderer verkehrslenkender Maßnahmen<br />

601. Verschiedene verkehrslenkende Maßnahmen wie Straßenbenutzungsgebühren,<br />

eine Erhöhung der Besetzungszahl von PKW durch Mitfahrgemeinschaften<br />

(Tz. 587) oder das Car-Sharing können durch den Einsatz telematischer Systeme<br />

unterstützt werden.<br />

Insbesondere Straßenbenutzungsgebühren weisen bei entsprechender Ausgestaltung<br />

ein hohes <strong>Umwelt</strong>entlastungspotenzial auf. Der SRU sieht in<br />

Straßenbenutzungsgebühren im Personenverkehr ein Instrument, das vorrangig dazu<br />

eingesetzt werden sollte, die (temporäre) Überlastung von Ballungsgebieten durch<br />

motorisierten Individualverkehr zu verhindern (Tz. 570). Telematikunterstützte<br />

Gebührensysteme können dabei einen höheren Lenkungseffekt erzielen als einfache<br />

Gebührensysteme. Daneben werden auch der Bildung von Mitfahrgemeinschaften<br />

hohe Emissionsminderungspotenziale zugeschrieben (HALBRITTER et al., 2002).<br />

Einbindung telematischer Effizienzpotenziale in die Verkehrsplanung<br />

602. Mit Hilfe telematischer Systeme lässt sich die Effizienz der vorhandenen<br />

Verkehrsinfrastruktur erhöhen. Diese Effizienzsteigerung kann gezielt dazu genutzt<br />

werden, den Neubau oder die Erweiterung von Straßen zu vermeiden (Tz. 232 f.). So<br />

ist bspw. in der Schweiz die Verkehrstelematik integrierter Bestandteil der<br />

Verkehrsplanung (ASTRA <strong>und</strong> ARE, 2002), während in Deutschland im<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung nicht systematisch<br />

geprüft werden (vgl. Tz. 397). Auch in der örtlichen Verkehrsplanung werden<br />

Alternativen zu Aus- <strong>und</strong> Neubau, zu denen auch eine Erhöhung der Verkehrseffizienz<br />

durch Telematik gehört, nur selten geprüft. Eine solche regelmäßige

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