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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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590. Da nach wie vor noch große Schwierigkeiten bestehen, das<br />

Verkehrsgeschehen aktuell, umfassend <strong>und</strong> realitätsnah zu beschreiben, beziehen sich<br />

Neuentwicklungen zunächst auf eine bessere Datenerfassung <strong>und</strong> -verarbeitung<br />

Große Hoffnungen werden unter anderem an den Einbezug mobiler Messungen in den<br />

fahrenden Fahrzeugen geknüpft (Floating Car Data) (LORKOWSKI et al., 2003;<br />

ZACKOR <strong>und</strong> KELLER, 1999; ZACKOR, 1999). Sowohl die Ausrüstung einer<br />

derartigen Flotte mit der entsprechenden Ortungs- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik als<br />

auch der Flottenbetrieb sind allerdings mit erheblichen Kosten verb<strong>und</strong>en.<br />

(LORKOWSKI et al., 2003).<br />

Ein weiterer Ansatz für eine verbesserte Datengewinnung <strong>und</strong> -verarbeitung besteht<br />

bspw. in der Weitergabe von im Fahrzeug erfassten Daten an andere<br />

Verkehrsteilnehmer (car-to-car-communication) <strong>und</strong> an Verkehrszentralen (BLEYER<br />

<strong>und</strong> WALDENMAIER, 2002).<br />

591. Weitergehende Visionen zielen auf fahrzeugspezifische Assistenzsysteme für<br />

einen unfallfreien Verkehr <strong>und</strong> folglich eine deutliche Einschränkung der Autonomie der<br />

Fahrzeugführer ab – vorbehaltlich absehbarer Akzeptanzprobleme. Aufbauend auf der<br />

Nutzung der GPS- <strong>und</strong> Mobilfunktechnologie zur Standortbestimmung sowie<br />

Informationen über den Verkehrszustand können telematische Anwendungen bspw.<br />

ein situationsangepasstes Fahrverhalten (Abstands- <strong>und</strong> Geschwindigkeitsregelung)<br />

unterstützen oder eine automatische Steuerung der Fahrzeuge (Abstand,<br />

Höchstgeschwindigkeit) ermöglichen. Über einen Eingriff in das Gaspedal (vgl. auch<br />

KÄMPF et al., 2000) lässt sich entweder eine fahrzeugbezogene<br />

Höchstgeschwindigkeit vorgeben oder durch eine Fahrzeug-Straße-Kommunikation<br />

werden streckenbezogene Tempolimits auf telematischem Weg befolgt. Dadurch<br />

könnten insbesondere auf Autobahnen <strong>und</strong> Fernstraßen erheblich geringere<br />

Fahrzeugabstände realisiert werden, die die Leistungsfähigkeit des Systems Straße<br />

ohne den Ausbau der Infrastruktur erheblich vergrößern würden. Entsprechende<br />

technische Lösungsansätze für eine derartige automatische Steuerung von<br />

Fahrzeugen existieren bereits (vgl. TAN <strong>und</strong> BOUGLER, 2001).<br />

592. In den 1980er-Jahren wurden von VW die Systeme CONVOY <strong>und</strong> TRAIN zur<br />

automatischen Fahrzeugführung für den Autobahnverkehr entwickelt <strong>und</strong> deren<br />

technische Machbarkeit nachgewiesen (FIALA, 1994). Dabei übernehmen Automaten<br />

die Spurführung <strong>und</strong> Geschwindigkeitsanpassung. Die Fahrzeuge fahren in Kolonnen<br />

mit sehr kleinen Fahrzeugabständen mit konstanter Geschwindigkeit (Zugbildung durch<br />

elektronische Kopplung der Fahrzeuge). Die dazu notwendigen technischen<br />

Maßnahmen sind einerseits die Automaten in den Fahrzeugen, andererseits eigens<br />

dafür eingerichtete Spuren auf Autobahnen. Die Automaten messen Seitenabstand<br />

<strong>und</strong> Abstand zum Vorderfahrzeug <strong>und</strong> kommunizieren mit dem vorderen <strong>und</strong> hinteren

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