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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Anwohnerausweisen oder einer Beschilderung der potenziellen Parkbereiche gestaltet<br />

werden kann, erfordern städtische Straßennutzungsgebühren weitergehende<br />

technische Voraussetzungen, die mit entsprechenden Kosten verb<strong>und</strong>en sind. Über<br />

Kostenaspekte hinaus sind bei einem Vergleich städtischer Straßennutzungsgebühren<br />

mit der Parkraumbewirtschaftung insbesondere zwei Wirkungsunterschiede zu<br />

beachten:<br />

– Mit städtischen Straßennutzungsgebühren kann nur der die installierten<br />

Kontrollpunkte passierende Durchgangsverkehr erfasst werden, während die<br />

Parkraumbewirtschaftung auch eine Lenkungswirkung auf den Verkehr innerhalb<br />

der durch Kontrollpunkte zonierten Gebiete entfaltet.<br />

– Soweit den Einpendlern in den Stadtbereich private Parkgelegenheiten (z. B. durch<br />

ihren Arbeitgeber) zur Verfügung stehen, lässt sich eine Lenkungswirkung nur durch<br />

städtische Straßennutzungsgebühren, nicht aber durch eine Bewirtschaftung des<br />

öffentlichen Parkraums erzielen.<br />

Der Einsatz der Instrumente der Straßennutzungsgebühren <strong>und</strong> der öffentlichen<br />

Parkraumbewirtschaftung erfordert eine Abwägung, in der vornehmlich die<br />

Rahmenbedingungen vor Ort ausschlaggebend sind. Gr<strong>und</strong>sätzlich erlauben neuere<br />

Erfassungssysteme in der Gebührenermittlung die Berücksichtigung von Faktoren wie<br />

Länge der getätigten Fahrt, gewählte Route <strong>und</strong> Emissionsintensität des Fahrzeugs.<br />

Ein solche Differenzierung städtischer Straßennutzungsgebühren stellt die erstbeste<br />

Lösung zur Internalisierung externer Kosten dar (BRUNS et al., 2002) <strong>und</strong> ist damit für<br />

die Regelung des fließenden Verkehrs der Parkraumbewirtschaftung überlegen. Dies<br />

erfordert aber eine technisch aufwändige, zumeist Satelliten gestützte Datenerfassung,<br />

deren Entwicklung <strong>und</strong> Nachweis der Praxistauglichkeit für die PKW-Erfassung noch<br />

nicht abgeschlossen ist. Wesentlich günstiger <strong>und</strong> technisch unproblematischer sind<br />

Vignettensysteme oder die händische Erfassung an Mautstellen, die jedoch nur<br />

geringere Differenzierungsmöglichkeiten zulassen. Beim derzeitigen Stand der Technik<br />

stellt sich deshalb auch unter Kostenaspekten insbesondere für kleinere <strong>und</strong> mittlere<br />

Städte bzw. Ballungsräume die Parkraumbewirtschaftung als eine Alternative zu einem<br />

System von Straßennutzungsgebühren mit Vignetten oder händischer Erfassung dar.<br />

9.3.2.2.2.2 Verknappung des Parkraums als Instrument zur Steuerung des MIV<br />

579. In den städtischen Gebieten Deutschlands werden circa 50 % der Wege mit<br />

dem Auto zurückgelegt (SCHLEY, 2002). Die daraus resultierende Verkehrsbelastung<br />

mit ihren vielfältigen unerwünschten Auswirkungen auf Mensch <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> könnte<br />

durch eine Verlagerung auf den '<strong>Umwelt</strong>verb<strong>und</strong>' Fuß-Rad-ÖPNV verringert werden.<br />

Die öffentliche Parkraumbewirtschaftung mit dem Ziel, die Auslastung des<br />

bestehenden Parkplatzangebots lediglich zu optimieren, kann keinen Beitrag zur

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