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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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In Bezug auf besonders sensible Berggebiete, wie etwa die Alpen, erachtet der SRU<br />

auch die von der Alpeninitiative e.V. vorgeschlagene Alpentransitbörse als eine<br />

erwägenswerte Alternative zu einem entsprechenden Zuschlag auf die LKW-Maut (vgl.<br />

Alpeninitiative, 2004). Hierbei werden – teilweise auch in Anlehnung an das<br />

zwischenzeitlich an Vorbehalten der EU-Kommission gescheiterte Ökopunktesystem in<br />

Österreich – die erlaubten LKW-Fahrten durch die Alpen limitiert <strong>und</strong> im Rahmen einer<br />

internetgestützten Alpentransitbörse versteigert, so dass die ökologischen<br />

Zielvorgaben mit den geringstmöglichen volkswirtschaftlichen Kosten erreicht werden<br />

können. Bis zur Implementationsfähigkeit eines solchen Systems wären allerdings<br />

noch zahlreiche Detailfragen zu klären, so dass hier noch entsprechender<br />

Forschungsbedarf besteht.<br />

9.3.2.2 Personenverkehr<br />

570. Für den Bereich des Personenverkehrs sind Straßennutzungsgebühren<br />

insoweit problematisch, als die bisher verfügbaren Abrechnungstechniken eine<br />

zumindest temporäre Speicherung personenbezogener Daten erfordern, die<br />

missbräuchlich auch zur Erstellung von Bewegungsprofilen genutzt werden können.<br />

Entsprechende Bedenken wurden auch durch den B<strong>und</strong>esbeauftragten für<br />

Datenschutz geäußert (Berliner Morgenpost, 13.01.2005). Darüber hinaus ist zu<br />

beachten, dass eine PKW-Maut, die lediglich auf Autobahnen erhoben wird, aufgr<strong>und</strong><br />

des in der Regel verkürzten Nutzen-Kosten-Kalküls privater PKW-Nutzer sehr viel<br />

leichter zu Ausweichreaktionen auf das untergeordnete Straßennetz führen kann, als<br />

eine LKW-Maut. Um eine solche umwelt- <strong>und</strong> verkehrspolitisch problematische<br />

Entwicklung zu verhindern, müsste eine PKW-Maut auf das gesamte außerörtliche<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>snetz ausgedehnt werden. Hierdurch würden jedoch nicht nur die oben<br />

genannten Datenschutzprobleme verschärft, sondern es wären auch erhebliche <strong>und</strong><br />

durchaus nachvollziehbare Akzeptanzprobleme zu erwarten. Aus diesen Gründen<br />

sollte der Einsatz von Straßennutzungsgebühren für PKW nach Einschätzung des SRU<br />

zumindest vorläufig auf diejenigen Bereiche beschränkt bleiben, die sich durch einen<br />

besonders hohen Problemdruck auszeichnen, <strong>und</strong> in denen keine Ausweichreaktionen<br />

auf ein untergeordnetes Straßennetz zu erwarten sind. Straßennutzungsgebühren für<br />

PKW sollten deshalb vorläufig nur als ein Instrument zur Reduzierung der (temporären)<br />

Belastung von Ballungsräumen eingesetzt werden (City-Maut – s. Abschn. 9.3.2.2.1).<br />

Als Alternative bzw. Ergänzung hierzu kommen darüber hinaus weitergehende<br />

Maßnahmen der Parkraumbewirtschaftung in Betracht (Abschn. 9.3.2.2.2)

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