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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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stehen. Auch in diesem Fall wäre eine einfachere <strong>und</strong> effektivere Lenkung über den<br />

Kraftstoffpreis möglich.<br />

560. Trotz der Schwierigkeiten bei der Einführung der LKW-Maut erlaubt die heute<br />

verfügbare Technik zumindest im LKW-Bereich eine effiziente Ausgestaltung von<br />

Straßennutzungsgebühren. Satellitengestützte Navigationssysteme bspw. ermöglichen<br />

das Erkennen virtueller Erhebungsstellen im Fahrzeug, eine dynamische Übermittlung<br />

der Tarife, die Gebührenbestimmung im Fahrzeug, eine elektronische Zahlung via<br />

GSM in Sammelbeträgen sowie eine Durchsetzung der Zahlungspflicht durch<br />

kameragestützte Kontrolle. Bei der Wahl der Technik ist allerdings darauf zu achten,<br />

dass mögliche verkehrspolitische Entscheidungen auf EU-Ebene in näherer <strong>und</strong> ferner<br />

Zukunft ein national eingeführtes Road-Pricing-System nicht obsolet werden lassen<br />

<strong>und</strong> damit zu einer unverhältnismäßig hohen Kapitalentwertung führen.<br />

Bei der näheren Ausgestaltung von Straßennutzungsgebühren ist zu unterscheiden<br />

zwischen dem Güterverkehr <strong>und</strong> dem Personenverkehr.<br />

9.3.2.1 Güterverkehr<br />

9.3.2.1.1 Sachstand auf nationaler Ebene<br />

561. Für LKW mit einem zulässigen Höchstgewicht von über 12 t sollte nach<br />

ursprünglicher Planung bereits seit dem 31. August 2003 in Deutschland auf<br />

B<strong>und</strong>esautobahnen eine Straßennutzungsgebühr ("LKW-Maut") erhoben werden.<br />

Dieser Termin musste jedoch aufgr<strong>und</strong> gravierender Mängel der Erfassungs- <strong>und</strong><br />

Abrechnungstechnik (z. B. SPEHR, 2003) mehrfach verschoben werden, <strong>und</strong> die LKW-<br />

Maut konnte erst zum 01. Januar 2005 in Kraft treten. Die Gebührensätze der LKW-<br />

Maut richten sich nach Emissionsklassen <strong>und</strong> Achsenzahl der LKW, wobei 9 bis<br />

14 ct/km erhoben werden. Im Mittel ergibt sich hieraus eine durchschnittliche Maut von<br />

12,4 ct/km.<br />

562. Das jährliche Aufkommen aus der LKW-Maut wird auf etwa 3,4 Mrd. Euro<br />

geschätzt. Das nach Abzug von circa 600 Mio. Euro für Betrieb, Überwachung <strong>und</strong><br />

Kontrolle des Mautsystems verbleibende Aufkommen soll vollständig dem<br />

Verkehrshaushalt zugeführt <strong>und</strong> in vollem Umfang für die Verbesserung der<br />

Verkehrsinfrastruktur, überwiegend für den B<strong>und</strong>esfernstraßenbau, verwendet werden.<br />

Daneben sieht der B<strong>und</strong>esratskompromiss vom 23. Mai 2003 ein so genanntes<br />

"Harmonisierungsvolumen" von 600 Mio. Euro pro Jahr vor, das zur Entlastung der<br />

deutschen Speditionsunternehmen verwendet werden soll (vgl. B<strong>und</strong>esrat, 2003). Eine<br />

solche Entlastung ist nach Einschätzung des B<strong>und</strong>esrates erforderlich, da das<br />

deutsche Speditionsgewerbe aufgr<strong>und</strong> der im EU-weiten Vergleich sehr hohen<br />

deutschen Preise für Dieselkraftstoff (vgl. Abb. 9-2) ohnehin bereits benachteiligt sei.

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