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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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andere Komponenten beteiligt. In der <strong>Umwelt</strong> kommt Ozon immer in Kombination mit<br />

anderen Photooxidantien (z. B. Peroxyacetylnitrat) sowie Stickstoffoxiden,<br />

Schwefelsäureaerosolen <strong>und</strong> Staubpartikeln vor. Aufgr<strong>und</strong> seiner oxidierenden<br />

Eigenschaften ist es ein sehr starkes Reizgas, das die Schleimhäute der Augen <strong>und</strong><br />

den gesamten Atemtrakt angreift (BOCK et al., 1998). Bei der Einatmung gelangt es<br />

infolge seiner geringen Wasserlöslichkeit bis tief in die Lunge. Ozon führt zu einer<br />

dosisabhängigen Abnahme der Lungenfunktion, zur Freisetzung zahlreicher zellulärer<br />

Mediatoren, zu Entzündungsreaktionen <strong>und</strong> Permeabilitätsveränderungen, zur<br />

Zerstörung von Mucus (Schleim) sowie zu einer Hyperreagibilität gegenüber<br />

Substanzen mit Bronchien verengender (bronchokonstriktorischer) Wirkung (s. a. SRU,<br />

1994, Tz. 235-241). Eine leichte, reversible Einschränkung der Lungenfunktion,<br />

Entzündungsreaktionen sowie bronchiale Hyperreagibilität wurde bei ges<strong>und</strong>en<br />

Versuchspersonen noch bei der geringsten Testkonzentration von 160 µg/m 3 Ozon bei<br />

6,6 St<strong>und</strong>en Exposition festgestellt. Es ist nicht möglich, einen Schwellenwert für die<br />

Ozonbelastung wirkungsseitig abzuleiten (SCHNEIDER <strong>und</strong> KRZYZANOWSKI, 2004).<br />

Die Ozonwirkungen sind von der Konzentration, der Expositionsdauer <strong>und</strong> dem<br />

Atemvolumen abhängig. Etwa 10 bis 15 % der Bevölkerung zeigen eine besondere<br />

Empfindlichkeit gegenüber Ozon, Raucher <strong>und</strong> ältere Menschen sind dagegen weniger<br />

sensitiv, was auf eine Anpassung des Atemwegsepithels hinweist.<br />

In Langzeitexpositionsexperimenten wurden bei Tieren im Übergangsbereich von<br />

Bronchiolen <strong>und</strong> Alveolen Veränderungen im Gewebe (Hyperplasien, Fibrosen,<br />

Adenome etc.) <strong>und</strong> in der Zusammensetzung der Zelltypen festgestellt (BOCK et al.,<br />

1998). Außerdem wurde in vitro bei Säugerzellen eine gentoxische Wirkung<br />

nachgewiesen.<br />

Epidemiologische Studien zu Kurz- <strong>und</strong> Langzeiteffekten bestätigen einen<br />

Zusammenhang zwischen der Ozon-Konzentration <strong>und</strong> Einschränkungen der<br />

Lungenfunktion sowie Entzündungsreaktionen in der Lunge. Andere<br />

Atemwegssymptome wie zum Beispiel Asthma sind dagegen mit der Kombination<br />

mehrerer <strong>Umwelt</strong>schadstoffe, die zusammen mit Ozon auftreten (wie zum Beispiel<br />

NO2, SO2 <strong>und</strong> Partikeln) assoziiert. Dies spricht für ein Zusammenwirken<br />

verschiedener <strong>Umwelt</strong>komponenten bei der Entwicklung von chronischen<br />

Atemwegserkrankungen <strong>und</strong> bei der festgestellten erhöhten Mortalität bei so<br />

genannten Sommersmog-Situationen (BOCK et al., 1998).<br />

21. Zu den neuen verkehrsbedingten Luftschadstoffen zählen die Edelmetalle<br />

(Platin, Palladium, Rhodium). Diese Platingruppenelemente werden als katalytisch<br />

wirksame Metalle in Autoabgaskatalysatoren eingesetzt, um die Emissionen von<br />

NMVOC, CO <strong>und</strong> NOx zu mindern. Thermische <strong>und</strong> mechanische Belastungen tragen<br />

zur Emission geringer Mengen der eingesetzten Platingruppenelemente bei. Seit der

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