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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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404<br />

512. Das angestrebte europäische Netz NATURA 2000, das der Verkehrsplanung<br />

bereits auf Ebene der Linienführung einen Rahmen geben könnte, bedarf nun dringend<br />

der rechtsförmlichen Umsetzung durch effektive Schutzstatute. Andernfalls fehlt nach<br />

wie vor ein solider Planungsrahmen für überörtliche Verkehrsprojekte. Die<br />

Schutzwirkung der FFH-Gebiete hängt sodann, wie auch die Schutzwirkung der<br />

Eingriffsregelung, entscheidend davon ab, unter welchen Voraussetzungen<br />

Beeinträchtigungen von Natur <strong>und</strong> Landschaft ausnahmsweise zulässig sein sollen <strong>und</strong><br />

in welcher Form sie ggf. zu kompensieren sind. Um zu vermeiden, dass die<br />

Ausnahmetatbestände allzu weit ausgelegt werden <strong>und</strong> an<br />

Kompensationsmaßnahmen auf Kosten eines effektiven Ausgleichs gespart wird,<br />

sollten die untergesetzlichen Verwaltungshandreichungen zur Umsetzung der FFH-<br />

Richtlinie sowie zur Berücksichtigung des Naturschutzes <strong>und</strong> der Landschaftspflege<br />

beim B<strong>und</strong>esfernstraßenbau weiter fortgeschrieben werden. Dabei sollte den<br />

Zerschneidungseffekten sowie möglichen negativen Wirkungen von Lärm- <strong>und</strong><br />

Lichtemissionen verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet werden.<br />

8.3.3 Örtliche Verkehrsplanung:<br />

Für eine rechtliche F<strong>und</strong>ierung<br />

der integrierten Gemeindeverkehrsplanung<br />

513. Der Verkehr hat sich auch auf kommunaler Ebene zu einem <strong>Umwelt</strong>problem<br />

ersten Ranges entwickelt. Der <strong>Straßenverkehr</strong> ist die Hauptlärmquelle in den Städten<br />

<strong>und</strong> trägt dadurch entscheidend zu lärmbedingten Ges<strong>und</strong>heitsschäden sowie zur<br />

Minderung der Aufenthaltsqualität auf <strong>und</strong> an den Straßen bei. Bei den<br />

verkehrsbedingten Abgasemissionen geben innerörtlich insbesondere die Partikel- <strong>und</strong><br />

NOx-Emissionen Anlass zur Sorge. Insoweit verlangt das EG-Luftreinhaltungsrecht<br />

einschneidende Maßnahmen, denn nicht selten werden die Immissionsgrenzwerte der<br />

RL 1999/30/EG für Partikel in den deutschen Städten noch erheblich überschritten.<br />

514. Substanzielle Verbesserungen bei den verkehrsbedingten Lärm- <strong>und</strong><br />

Schadstoffemissionen können heute allerdings in aller Regel nicht mehr auf der Basis<br />

segmentierter Schutzkonzepte, sondern nur über den Weg einer umweltorientierten,<br />

integrierten Stadt- <strong>und</strong> Regionalverkehrsplanung erreicht werden. Die meisten<br />

größeren Gemeinden haben dies auch erkannt <strong>und</strong> sich um die Entwicklung<br />

integrierter Verkehrskonzepte bemüht. Die Auswertungen dieser Planungen <strong>und</strong> ihres<br />

Vollzugs zeigen jedoch, dass sie zum Teil schon aufgr<strong>und</strong> technischer <strong>und</strong><br />

methodischer Defizite, insbesondere aber aufgr<strong>und</strong> fehlender rechtlicher Vernetzung<br />

mit städtebaulichen Planungen, mangelnder Bindungskraft <strong>und</strong> politischer<br />

Vollzugsbereitschaft den Anspruch einer integrierten Verkehrsnetzgestaltung in der<br />

Praxis nicht erfüllen können.

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