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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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363<br />

verschiedenen europäischen Kofinanzierungsinstrumente für<br />

Verkehrswegeinvestitionen.<br />

– Die so genannten prioritären Vorhaben, die im Jahre 1994 in der "Essen-Liste"<br />

aufgeführt wurden (Entscheidung Nr. 1692/96/EG), umfassen insbesondere<br />

zahlreiche europäische Hochgeschwindigkeitszugverbindungen <strong>und</strong> bedeutsame<br />

Brücken- bzw. Tunnelprojekte. Die Liste soll vor allem die hochrangige politische<br />

Unterstützung für einige besonders bedeutsame Projekte sichern. Diese Liste<br />

prioritärer Projekte wurde regelmäßig erneuert <strong>und</strong> im Hinblick auf die EU-<br />

Erweiterung ergänzt (EU-Parlament, 2004).<br />

438. Für die Leitlinien wurde für den ersten Planungszeitraum zwischen 1994 <strong>und</strong><br />

2010 ein Investitionsvolumen von 500 Mrd. Euro angesetzt <strong>und</strong> für die prioritären<br />

Projekte 168 Mrd. Euro. Für die Weiterentwicklung der Gesamtnetze <strong>und</strong> die<br />

Vollendung der in den 1990er-Jahren geplanten Projekte erachtet die EU-Kommission<br />

noch Investitionen in der Größenordnung von 600 Mrd. Euro für erforderlich (NOVAK,<br />

2004). Im Hinblick auf den tatsächlichen Vollzug stellt die EU-Kommission allerdings<br />

einen erheblichen Investitionsrückstand fest. So seien die gesamten<br />

Verkehrswegeinvestitionen der Mitgliedstaaten von 1,5 % in den 1980er-Jahren auf<br />

circa 1 % des Bruttosozialproduktes heute gesunken (EU-Kommission, 2003a,<br />

S. 19 ff.), der Investitionsanteil für die europäischen Projekte sei dabei zu niedrig. Der<br />

jährliche Finanzierungsbeitrag der wichtigsten europäischen Finanzierungsinstrumente,<br />

der Struktur- <strong>und</strong> Kohäsionsfonds, die für die TEN eingesetzt werden können, liegt<br />

dabei bei 4,1 Mrd. Euro (vgl. EU-Kommission 2004, S. 144). Auch wenn man die<br />

bescheidenen Mittel der direkten Gemeinschaftsfinanzierung für die TEN <strong>und</strong> die<br />

durchaus beträchtlichen Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) in der<br />

Größenordnung von circa 7 Mrd. Euro pro Jahr für Verkehrswegeinvestitionen (vgl. EU-<br />

Kommission, 2004, S. 142) hinzunimmt, liegen die durch Gemeinschaftsfinanzierungen<br />

verfügbaren Investitionsmittel bei nur etwa einem Drittel der als erforderlich<br />

angesehenen Gesamtinvestitionen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e stehen auch Modelle der<br />

Public-Private-Partnership <strong>und</strong> ihre rechtliche Absicherung auf der politischen Agenda<br />

der EU, um die Investitionslücke bei den öffentlichen Investitionen zu füllen (vgl. EU-<br />

Kommission, 1997). Außerdem soll in Zukunft der Anteil der<br />

Gemeinschaftsfinanzierung für bestimmte Projekte weiter erhöht werden können<br />

(NOVAK, 2004, S. 306).<br />

439. Auch wenn das gr<strong>und</strong>legende Ziel schneller <strong>und</strong> interoperabler<br />

Verkehrsverbindungen für einen funktionierenden europäischen Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Kommunikationsraum nicht bestritten werden kann, so gibt es durchaus begründete<br />

Kritik an den derzeitigen Leitlinien des TEN. Diese zeichnen ein Infrastrukturprogramm<br />

vor, das in Hinblick auf die geplante Netzdichte, das Investitionsvolumen <strong>und</strong> die

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