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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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362<br />

8.1.3 Die europäische Dimension: Transeuropäische<br />

Verkehrsnetze<br />

436. Die europäische Dimension gewinnt nicht nur de facto durch den weiterhin<br />

zunehmenden Wirtschaftsverkehr immer mehr an Bedeutung für das nationale<br />

Verkehrsgeschehen. Auch politisch nimmt die Europäische Gemeinschaft zunehmend<br />

Einfluss auf die europäische Verkehrsinfrastruktur, insbesondere durch die finanzielle<br />

Förderung ausgewählter Verkehrsprojekte. Ein integriertes Verkehrsnetz dient dem<br />

besseren Funktionieren des europäischen Binnenmarktes. Ziel der EU ist es,<br />

Engpässe zu beseitigen, wichtige, insbesondere grenzüberschreitende Lücken zu<br />

schließen, den Anschluss der Randregionen an die Wirtschaftszentren zu<br />

gewährleisten <strong>und</strong> insgesamt die Überwindung des größer werdenden europäischen<br />

Raumes zu erleichtern. Gelegentlich hatte die beschleunigte Mobilisierung von<br />

Infrastrukturmitteln auch eine konjunkturpolitische Bedeutung (vgl. EU-Kommission,<br />

1993 <strong>und</strong> 2003a). Zentrale Herausforderung für die Entwicklung der<br />

Transeuropäischen Netze (TEN) war die Koordinierung der nationalen<br />

Infrastrukturplanungen <strong>und</strong> damit auch die Überwindung zahlreicher planerischer <strong>und</strong><br />

regulatorischer Hürden insbesondere im grenzüberschreitenden Schienenverkehr<br />

sowie die Mobilisierung hinreichender Investitionsmittel für großräumige, schnelle <strong>und</strong><br />

leistungsfähige Verkehrsverbindungen (vgl. HEY, 1998, S. 221 ff.). Dabei sind, wie im<br />

Folgenden dargelegt wird, ähnliche Defizite wie bei der B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung<br />

im Hinblick auf die Bedarfsanalyse, die raumplanerische F<strong>und</strong>ierung <strong>und</strong> die<br />

Berücksichtigung der Belange des <strong>Umwelt</strong>schutzes zu verzeichnen.<br />

437. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat sich die EU-Kommission um den Aufbau<br />

eines koordinierten <strong>und</strong> integrierten europäischen Verkehrsnetzes bemüht. Zunächst<br />

war lediglich ein europäisches Hochgeschwindigkeitsnetz für die Bahnen geplant, für<br />

das es unbestreitbar einen Handlungsbedarf gibt. Dem folgten aber recht schnell<br />

Netzpläne für Straßen, Wasserwege, die Küstenschifffahrt <strong>und</strong> für Flughäfen. Unter<br />

dem Begriff "Transeuropäische Verkehrsnetze" werden je nach<br />

Diskussionszusammenhang verschiedene Netze verstanden:<br />

– Die 1996 verabschiedeten <strong>und</strong> im April 2004 im Hinblick auf die EU-Erweiterung<br />

novellierten Leitlinien für den Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes<br />

(Entscheidung Nr. 1692/96/EG <strong>und</strong> EU-Parlament, 2004) umfassen alle wichtigen<br />

vorhandenen <strong>und</strong> noch zu bauenden Verkehrswege <strong>und</strong> stellen weit gehend eine<br />

Addition der nationalen Verkehrswegepläne dar. Sie umfassen ein Netz von<br />

75 200 km Straßen, 78 000 km Schienenwegen, 330 Flughäfen, 270 Seehäfen <strong>und</strong><br />

210 Binnenhäfen (NOVAK, 2004, S. 304). Die Leitlinien dienen vor allem der<br />

Koordinierung der nationalen Verkehrswegeplanungen sowie der Abstimmung der

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