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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Dennoch bleibt der BVWP 2003 unverkennbar von dem Bestreben geprägt, auch<br />

ökologisch problematischen Projekten Realisierungschancen zu erhalten.<br />

Die im Rahmen des BVWP 2003 durchgeführte URE diente primär dem Erkennen von<br />

gravierenden <strong>Umwelt</strong>konflikten (BMVBW, 2002, S. 48); darin war die URE des<br />

BVWP 2003 deutlich gründlicher als die Prüfungen vorheriger<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanungen; die Konsequenzen eines ungünstigen Ergebnisses<br />

der <strong>Umwelt</strong>prüfung sind gleichwohl begrenzt geblieben: Lediglich solche Projekte, die<br />

aufgr<strong>und</strong> der Risikoprüfung in die höchste <strong>Umwelt</strong>risikostufe (URE Stufe 5 oder FFH-<br />

VE Stufe 3) einzuordnen waren, sind unabhängig von der Bedarfslage zunächst als<br />

"Projekt mit Bedarf <strong>und</strong> besonderem naturschutzfachlichem Planungsauftrag"<br />

zurückgestellt <strong>und</strong> mit der Bedingung versehen worden, dass durch Projektänderungen<br />

ein Mindestmaß an <strong>Umwelt</strong>verträglichkeit gewährleistet wird (BMVBW, 2003b, Abb. 3,<br />

S. 20). Bei Projekten der Kategorie URE 4 <strong>und</strong> FFH-VE 2 lässt dagegen der BVWP mit<br />

einer Kann-Regelung offen, ob weitere Planungen bzw. Maßnahmen zur Vermeidung<br />

oder Verminderung der jeweiligen <strong>Umwelt</strong>beeinträchtigungen zu prüfen sind. Zwar<br />

bedeutet im Verhältnis zum BVWP 1992 bereits die Zurückstellung der besonders<br />

kritischen Projekte eine deutliche Aufwertung der <strong>Umwelt</strong>belange. Gleichwohl erscheint<br />

es nicht angemessen, dass Nachbesserungsforderungen nur für Projekte mit<br />

allerhöchstem <strong>Umwelt</strong>risiko gestellt werden. Dies steht insbesondere in einem<br />

problematischen Spannungsverhältnis zu dem Ziel, die Integrität des europäischen<br />

Netzes NATURA 2000 uneingeschränkt zu sichern.<br />

Wenig überzeugend erscheint auch, dass die URE des BVWP 2003 nicht das gesamte<br />

Spektrum der <strong>Umwelt</strong>auswirkungen abdeckt <strong>und</strong> bedeutende <strong>Umwelt</strong>belastungen<br />

(z. B. Lärm innerorts <strong>und</strong> außerorts, innerörtliche Emissionen, globale Emissionen von<br />

CO2) im Wesentlichen nur in der NKA erfasst wurden.<br />

Das zentrale Anliegen, die Verkehrswegeplanung des B<strong>und</strong>es möglichst<br />

umweltverträglich auszugestalten, leidet schließlich auch bei der URE des BVWP 2003<br />

gr<strong>und</strong>legend unter dem bereits oben im Zusammenhang mit der SUP dargelegten<br />

Fehlen einer strategischen <strong>und</strong> ergebnisoffenen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung. Allein<br />

durch nachträgliche Korrekturen einer bereits durch Bedarfsanmeldungen weit gehend<br />

verfestigten Ausbauperspektive lassen sich die Möglichkeiten eines effektiven <strong>und</strong><br />

effizienten <strong>Umwelt</strong>schutzes für das B<strong>und</strong>esverkehrswegenetz nicht erschließen.

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