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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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334<br />

Länderebene realisiert. Zusätzlich soll im Rahmen des "Vordringlichen Bedarfs" ein<br />

Investitions-Pool mit einem Finanzvolumen von 1,5 Mrd. Euro gebildet werden, der<br />

Projekte finanziert, die sich nicht allein aus volkswirtschaftlichen<br />

Rentabilitätsgesichtspunkten begründen, von denen aber wirtschaftsstrukturelle<br />

Entwicklungsimpulse <strong>und</strong> städtebauliche Entwicklungschancen erwartet werden. Von<br />

den Mitteln dieses Pools entfallen r<strong>und</strong> 60 % auf die neuen B<strong>und</strong>esländer (BMVBW,<br />

2003b, S. 21).<br />

8.1.1.2 Gr<strong>und</strong>sätzliche Defizite des Planungssystems<br />

Fehlen eines integrativ zielorientierten Ansatzes<br />

397. Im BVWP 2003 ist es nicht gelungen, die Verwirklichung einer umweltgerechten<br />

Mobilität durch eine konsequent die verschiedenen Verkehrssysteme <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>aspekte integrierende Betrachtung ausreichend vorzubereiten. Unverändert<br />

stand die vergleichende Betrachtung einzelner Projekte mit dem Ziel einer<br />

Mittelverteilung im Zentrum (vgl. RÖTHKE, 2000). Die Höhe <strong>und</strong> Verteilung der<br />

Investitionen wurde vorab ohne transparente Ziel- <strong>und</strong> Maßnahmendiskussion (vgl.<br />

Kap. 5 <strong>und</strong> Kap. 11) festgelegt. Damit verzichtet die B<strong>und</strong>esregierung auf ein<br />

potenzielles Gestaltungsinstrument <strong>und</strong> betreibt eine kaum modifizierte<br />

Trendfortschreibung der bestehenden Investitionspolitik. Gleichzeitig wurde auch<br />

darauf verzichtet, einen öffentlichen Diskurs über den gewünschten Ausbaustandard<br />

<strong>und</strong> die Lösung von Konflikten zwischen wachsenden Mobilitätsansprüchen <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>zielen im Rahmen der Verkehrswegepolitik zu organisieren.<br />

Ferner wurde auf B<strong>und</strong>esebene auch auf eine Steuerung über alle Verkehrsträger<br />

hinweg verzichtet. Ein Beispiel für eine Verkehrsträgerkonkurrenz im aktuellen<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan ist der Korridor Halle/Saale – Magdeburg, wo sowohl der<br />

Neubau der B<strong>und</strong>esautobahn A 14 <strong>und</strong> der Ausbau der Bahn im Rahmen der<br />

Verkehrsprojekte Deutsche Einheit vorgesehen ist. Auf die Notwendigkeit einer<br />

"verkehrsträgerübergreifenden Systemoptimierung" durch die vergleichende<br />

Bewertung verschiedener Netzvarianten haben bereits die Enquete-Kommission des<br />

Deutschen B<strong>und</strong>estages zum Schutz der Erdatmosphäre (Enquete-Kommission, 1995,<br />

S. 1291), der Beirat für Raumordnung (2001, S. 15) <strong>und</strong> der Wissenschaftliche Beirat<br />

beim B<strong>und</strong>esverkehrsministerium (1995) hingewiesen. Alle drei Institutionen empfehlen<br />

eine Bewertung verschiedener intermodaler System-Alternativen vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

verschiedener Rahmenszenarien hinsichtlich der ökonomischen, sozialen <strong>und</strong><br />

räumlichen Entwicklung sowie der ordnungs- <strong>und</strong> fiskalpolitischen<br />

Rahmenbedingungen.

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