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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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326<br />

8.1 Überörtlicher Verkehr<br />

8.1.1 Konzeptionelle Probleme der<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung<br />

387. Nach Jahrzehnten des Verkehrswegeausbaus besteht in Deutschland<br />

mittlerweile ein dichtes Fernstraßen- <strong>und</strong> Schienennetz. Damit verlagert sich die<br />

Funktion der Verkehrswegeplanung von der Raumerschließung hin zu einem<br />

umweltgerechten Engpassmanagement insbesondere in Verdichtungsräumen <strong>und</strong><br />

entlang hoch frequentierter Korridore. Die Lösung von Zielkonflikten zwischen<br />

<strong>Umwelt</strong>belangen <strong>und</strong> wirtschafts- sowie strukturpolitischen Zielen stehen dabei im<br />

Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Der neue B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan von 2003 (BVWP 2003) kommt diesem<br />

Anforderungsprofil wesentlich näher als sein Vorläufer. Zu begrüßen sind insbesondere<br />

die stärker an den Erfordernissen der Nachhaltigkeit orientierten Planungsziele sowie<br />

deutliche Verbesserungen der Bewertungsverfahren für die Projektauswahl. Mit Blick<br />

auf die Erfordernisse einer möglichst umweltverträglichen Verkehrsplanung sieht der<br />

SRU dennoch gr<strong>und</strong>sätzliche Defizite sowohl im Planungssystem als auch in der<br />

Planungsmethode, die im Anschluss an einen Überblick über Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />

Verfahren des BVWP 2003 dargelegt werden (Abschn. 8.1.1.1-8.1.1.3).<br />

8.1.1.1 Systematische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Verfahren der bisherigen<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung<br />

8.1.1.1.1 Stellung <strong>und</strong> Aufgaben des B<strong>und</strong>esverkehrswegeplans<br />

388. Seit 1955 bestimmt der B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan in Deutschland maßgeblich<br />

über Erhaltung, Neu- <strong>und</strong> Ausbau von B<strong>und</strong>esfernstraßen (B<strong>und</strong>esautobahnen <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esstraßen), Schienenwegen (mehr als 90 % des deutschen Schienennetzes) <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen. Der BVWP ist ein Investitionsrahmenplan, der das notwendige<br />

Investitionsvolumen für die einzelnen, während seiner Laufzeit vorgesehenen<br />

Verkehrsprojekte darstellt. Mit dem BVWP wird politisch darüber entschieden, welche<br />

Ausbau- <strong>und</strong> Erweiterungsprojekte aus B<strong>und</strong>esmitteln finanziert werden <strong>und</strong> insoweit<br />

planerisch weiter zu verfolgen sind. Gr<strong>und</strong>lage dieser Bedarfsplanung ist nicht etwa<br />

eine selbstständige Verkehrsnetzkonzeption des B<strong>und</strong>es. Gr<strong>und</strong>lage sind vielmehr im<br />

Wesentlichen Bedarfsanmeldungen der B<strong>und</strong>esländer. Die Funktion des BVWP<br />

besteht also im Kern darin, zu entscheiden, welche der von den Ländern<br />

angemeldeten Projekte aus dem B<strong>und</strong>eshaushalt (prioritär) finanziert werden sollen.<br />

Der BVWP entscheidet insoweit allein über den Projektbedarf (mittel- bis langfristiger<br />

Investitionsrahmenplan), nicht jedoch über die konkrete Projektrealisierung. Er ist

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