09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

321<br />

8 Maßnahmen in der Verkehrswege- <strong>und</strong><br />

Raumplanung<br />

Wesentliche Ergebnisse<br />

Dem Anspruch, das Verkehrsgeschehen im Zusammenhang mit einer<br />

verkehrssparenden Raumentwicklung möglichst umweltgerecht <strong>und</strong> sicher zu<br />

gestalten, wird die Verkehrsplanung nicht gerecht. Dies gilt sowohl für die überörtliche<br />

Verkehrsplanung <strong>und</strong> insbesondere die bisherigen Ansätze der<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanung als auch für die örtliche Ebene, für die eine formalisierte<br />

Verkehrsplanung noch gänzlich fehlt. Eine höhere Zielkonformität kann durch folgende<br />

Systemänderungen erreicht werden:<br />

- Verkehrswegeplanung besser in die Raumordnung integrieren: Die Entwicklung der<br />

Verkehrsnetze muss ihrer dienenden Funktion gegenüber der Raumentwicklung<br />

Rechnung tragen. Nur auf diese Weise ist gewährleistet, dass <strong>Umwelt</strong>belange<br />

frühzeitig, umfassend <strong>und</strong> mit entsprechendem Gewicht berücksichtigt werden. Auf<br />

B<strong>und</strong>esebene sollte dazu die Raumordnung mit dem entsprechenden planerischen<br />

Instrumentarium ausgestattet werden.<br />

- Planung <strong>und</strong> Entwicklung des Fernverkehrswegenetzes strategisch reformieren:<br />

Die Planung der überörtlichen Verkehrswege sollte zukünftig formal,<br />

organisatorisch <strong>und</strong> fiskalisch in eine B<strong>und</strong>esverkehrsnetzplanung <strong>und</strong> eine<br />

Landesverkehrsnetzplanung untergliedert werden. Die B<strong>und</strong>esverkehrsnetzplanung<br />

sollte im Bereich der Straßen auf B<strong>und</strong>esautobahnen <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esstraßen mit<br />

überregionalen Verbindungsfunktionen begrenzt werden. Innerhalb des engeren<br />

Anwendungsbereichs sollte die Entwicklung des Netzes stärker strategisch auf<br />

nationale <strong>und</strong> ggf. europäische Raumentwicklungsziele sowie die Erfordernisse<br />

umweltverträglicher Verkehrsbewältigung ausgerichtet werden. Der mit den<br />

bisherigen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplänen gewählte Ansatz einer "Wunschzettel-<br />

basierten" Planung auf der Gr<strong>und</strong>lage vielfältiger Bedarfsanmeldungen der Länder<br />

sollte aufgegeben werden. Vorrangig sollte in Zukunft der Verkehrswegeerhalt sein.<br />

Flug- <strong>und</strong> Seehäfen sollten in die verkehrsträgerübergreifende Netzplanung des<br />

B<strong>und</strong>es eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />

- Neue Wege eines marktorientierten Verkehrswegebaus erwägen: Im Rahmen einer<br />

strategischen, in die B<strong>und</strong>esraumordnung integrierte B<strong>und</strong>esverkehrsnetzplanung<br />

könnte eine ausschließlich Maut-basierte Privatfinanzierung des (Aus-)Baus <strong>und</strong><br />

Betriebs von neuen bzw. erweiterten Fernstraßenverbindungen möglicherweise<br />

dafür sorgen, dass der Fernstraßenbau stärker am Bedarf <strong>und</strong> nicht an<br />

kurzfristigen politischen Opportunitäten orientiert wird. Als Privatisierungsmodell<br />

sollte das Barwertmodell der Konzessionsvergabe mit flexibler Projektlaufzeit in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!