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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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320<br />

Die Produktion von flüssigen, synthetischen Kraftstoffen aus Erdgas ist wegen der<br />

Energieverluste im Syntheseprozess hinsichtlich der THG-Emissionen im Nachteil<br />

gegenüber dem direkten Einsatz des Erdgases in Ottomotoren.<br />

384. Langfristig wird dem regenerativ erzeugten Wasserstoff in Verbindung mit der<br />

Brennstoffzellentechnik sowohl im mobilen wie stationären Einsatz ein großes<br />

Potenzial eingeräumt. Die Vorteile sind der hohe Wirkungsgrad <strong>und</strong> der schadstofffreie<br />

Betrieb. Voraussetzung ist allerdings die Lösung der gr<strong>und</strong>legenden Frage nach der<br />

Primärenergiebereitstellung für die Wasserstoffwirtschaft. Unter dem Aspekt des<br />

Klimaschutzes ist der Einsatz von Wasserstoff nur sinnvoll, wenn dieser weitgehend<br />

CO2-neutral erzeugt werden kann. Derzeit besteht keine Möglichkeit der CO2-freien<br />

Bereitstellung zu konkurrenzfähigen Preisen <strong>und</strong> Mengen, die den Aufbau der<br />

notwendigen Versorgungsinfrastruktur rechtfertigen. Aufgr<strong>und</strong> der generellen<br />

Vorbehalte gegenüber der Kernkraft wird eine Wasserstoffwirtschaft auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

von Atomstrom abgelehnt.<br />

385. Die aktuelle Entwicklung im Kraftstoffsektor ist geprägt von der Umsetzung der<br />

EU-Richtlinie 2003/30/EG zur Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen <strong>und</strong><br />

anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor. Eine Produktionssteigerung der<br />

Biokraftstoffe mit bereits ausgereifter Technologie (Biodiesel <strong>und</strong> Bio-Ethanol) ist als<br />

Folge zu beobachten. Gleichzeitig sind neue Technologien sowohl im Kraftstoffbereich<br />

als auch bei der stationären Biomassenutzung in Entwicklung, deren Zukunftschancen<br />

zum derzeitigen Stand noch schlecht eingeschätzt werden können. Überdies besteht<br />

Unsicherheit über die Einführung von Brennstoffzellenfahrzeugen. Die hohen Kosten<br />

der Produktion von Biodiesel <strong>und</strong> Bioethanol, der bezüglich der CO2-Vermeidung<br />

vergleichsweise ineffektive Biomasseeinsatz als Kraftstoff <strong>und</strong> die <strong>Umwelt</strong>belastungen<br />

durch die agrarische Produktion von Ölsaaten <strong>und</strong> Zuckerrüben sprechen gegen eine<br />

massive Förderung dieser Biokraftstoffe. Die massive Ausweitung der Produktion zur<br />

Erreichung der Ziele der EU-Richtlinie kollidiert zudem mit naturschutzfachlichen<br />

Vorgaben. Die Biodiesel- <strong>und</strong> Bioethanol-Technologie ist soweit ausgereift, dass die<br />

Förderung der Produktion auch keine nennenswerte technologische Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Kostensenkung erwarten lässt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist eine Neuausrichtung<br />

der Förderung von CO2-Vermeidungsmaßnahmen, die unbedingt alle Sektoren<br />

umfassen muss, sowie die Ausweitung von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, anzuraten.

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