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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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werden müssten, sind durch die gute fachliche Praxis der Landnutzungen (u. a. nach<br />

BNatSchG <strong>und</strong> BBodSchG), sowie die Anforderungen des Biotopverb<strong>und</strong>es nach<br />

§ 3 BNatSchG <strong>und</strong> des europäischen ökologischen Netzes NATURA 2000 geregelt.<br />

Falls Biokraftstoffe oder deren Vorprodukte importiert werden, ist sicherzustellen, dass<br />

die Produktion am Ursprungsort umweltverträglich erfolgt.<br />

382. Die THG-Vermeidungseffekte pro Anbaufläche sind in der Literatur sehr<br />

unterschiedlich bewertet. Im Allgemeinen liegen sie bei Bioethanol aus Zuckerrüben<br />

(5 bis 12 t CO2eq/ha) <strong>und</strong> BTL-Kraftstoffen (rd. 7 t CO2eq/ha) wesentlich höher als bei<br />

Biodiesel <strong>und</strong> Pflanzenölen (1 bis 3 t CO2eq/ha). Im Vergleich mit dem Biomasseanbau<br />

zur Kohlesubstitution in der Elektrizitätswirtschaft (THG-Einsparungen bis über<br />

20 t CO2eq/ha) sind die Einspareffekte der Biokraftstoffproduktion allerdings generell<br />

niedrig. Bezüglich der übrigen <strong>Umwelt</strong>wirkungen schneiden Pflanzenölkraftstoffe <strong>und</strong><br />

Bio-Ethanol aufgr<strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong>belastungen durch die landwirtschaftliche Produktion<br />

bei den Wirkungen Versauerung <strong>und</strong> Eutrophierung gegenüber den Erdölprodukten<br />

schlechter ab.<br />

Biokraftstoffe sind derzeit nur aufgr<strong>und</strong> der Mineralölsteuerbefreiung mit fossilen<br />

Kraftstoffen konkurrenzfähig. Die Herstellungskosten sind mit 35-49 ct/l für Biodiesel<br />

<strong>und</strong> circa 60 ct/l für Bio-Ethanol <strong>und</strong> BTL-Kraftstoffe deutlich höher als die von Benzin<br />

(20-25 ct/l) <strong>und</strong> Diesel (25-30 ct/l). Die CO2-Vermeidungskosten von Biokraftstoffen<br />

sind mit hohen Unsicherheiten bezüglich der Preisentwicklung des Mineralöls <strong>und</strong> der<br />

Rohstoffe für die Biokraftstoffproduktion <strong>und</strong> etwaiger Kuppelprodukte behaftet. Unter<br />

den gegenwärtigen Voraussetzungen sind 100 €/t bei Biodiesel <strong>und</strong> BTL-Kraftstoffen<br />

bzw. einigen 100 €/t bei Ethanol aus Zuckerrüben als Größenordnung zu nennen. Bei<br />

der Verstromung von Anbaubiomasse zur Substitution von Kohle fallen niedrigere<br />

Vermeidungskosten an (ca. 50 €/t).<br />

383. Erdgas in komprimierter oder verflüssigter Form erzeugt als Ottokraftstoff<br />

weniger Luftschadstoffe als Benzin <strong>und</strong> stellt daher ein geeignetes Mittel dar, die<br />

verkehrsbedingte innerstädtische Luftbelastung zu reduzieren. Es bietet jedoch wenig<br />

CO2-Minderungspotenzial gegenüber Benzin, da den geringeren spezifischen CO2-<br />

Emissionen der Fahrzeuge zukünftig vergleichsweise hohe THG-Emissionen in der<br />

Vorkette (lange Transportstrecken) gegenüber stehen werden. Sowohl für<br />

komprimiertes wie auch verflüssigtes Erdgas ist eine technische Anpassung der<br />

Fahrzeuge sowie der Aufbau einer neuen Versorgungsinfrastruktur notwendig. Daher<br />

bietet sich in Städten die Umrüstung von Fahrzeugflotten (z. B. des öffentlichen<br />

Verkehrs) an, um mit vergleichsweise geringem Aufwand die Schadstoffemissionen<br />

lokal zu reduzieren.

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