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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Innovationsaktivitäten seitens der betroffenen Fahrzeughersteller begünstigen. Durch<br />

eine Verknüpfung mit dem EU-Handelssystem ist darüber hinaus eine<br />

sektorübergreifende Optimierung der Vermeidungsmaßnahmen gewährleistet.<br />

380. Ein an den Flottenemissionen ansetzendes Handelssystem sollte durch<br />

nachfrageseitig wirksame Maßnahmen flankiert werden, denn alle Anstrengungen der<br />

Automobilindustrie, CO2-ärmere Fahrzeuge bereit zu stellen, würden ins Leere laufen,<br />

wenn nicht gleichzeitig auch die Nachfrager bereit wären, CO2-ärmere Fahrzeuge zu<br />

erwerben. Alleine über steigende Kraftstoffpreise lässt sich ein solcher Anreiz aufgr<strong>und</strong><br />

der geringen Preiselastizität der Kraftstoffnachfrage nicht auslösen. Hinzu kommt, dass<br />

die Nachfrageentscheidung im PKW-Bereich nicht nur vom Kraftstoffverbrauch<br />

abhängt, sondern von vielen Faktoren beeinflusst wird, von denen einige eher für ein<br />

hohes Gewicht <strong>und</strong> eine starke Motorisierung, also einen hohen Kraftstoffverbrauch<br />

sprechen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird – wie auch von der EU-Kommission nahe gelegt –<br />

eine Reform der Kfz-Steuer zur Verbesserung der Absatzchancen CO2-armer<br />

Kraftfahrzeuge vorgeschlagen.<br />

Durch die im Jahre 1997 erfolgte Umstellung der Kfz-Steuer auf eine – zumindest<br />

teilweise – emissionsorientierte Bemessungsgr<strong>und</strong>lage konnte der Anteil<br />

schadstoffreduzierter Personenkraftwagen kontinuierlich gesteigert werden. Diese<br />

Entwicklung belegt, dass die Kfz-Steuer ein hohes eigenständiges Lenkungspotenzial<br />

besitzt, das sich in Bezug auf die Lenkungswirkung von der der Mineralölsteuer<br />

unterscheidet, <strong>und</strong> auch künftig genutzt werden sollte. Eine Umlegung der Kfz-Steuer<br />

auf die Mineralölsteuer wäre nicht sachgerecht. Stattdessen soll, analog den<br />

Vorstellungen der EU-Kommission, die hubraumbezogene Bemessungsgr<strong>und</strong>lage der<br />

Kfz-Steuer unter Beibehaltung der bisherigen Differenzierung nach Schadstoffklassen<br />

auf die spezifischen CO2-Emissionen umgestellt werden. Um die Lenkungswirkung der<br />

Kfz-Steuer weiter zu erhöhen, sollte sie bei Neuzulassung eines Fahrzeuges für einen<br />

Zeitraum von vier Jahren im Voraus erhoben werden <strong>und</strong> einen progressiv<br />

ansteigenden Steuertarif aufweisen. Durch einen solchen Steuertarif könnte das<br />

Preissignal insbesondere im Bereich hochmotorisierter Kraftfahrzeuge deutlich stärker<br />

ausfallen, ohne kleine <strong>und</strong> mittlere Kraftfahrzeuge übermäßig zu belasten.<br />

Potenziale alternativer Kraftstoffe zur Emissionsreduktion<br />

381. Biokraftstoffe bieten angesichts des einheimischen Mengenpotenzials von<br />

derzeit unter 10 % der benötigten Kraftstoffmenge nur eine bescheidene Möglichkeit<br />

zur THG-Einsparung im Verkehrssektor. Das Potenzial wird entscheidend von der<br />

Intensität der Flächennutzung bestimmt, wodurch zwischen der Ausweitung des<br />

Biomasseanbaus <strong>und</strong> dem Naturschutz ein Zielkonflikt besteht. Mindestanforderungen<br />

des Naturschutzes, die auch in einem Maximalszenario der Biomassenutzung beachtet

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