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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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ermöglichen, lärmarme Reifen auszuwählen. Die Grenzwerte für Antriebsgeräusche,<br />

insbesondere von LKW <strong>und</strong> Motorrädern, sollten zügig an den Stand der Technik<br />

angepasst werden. Die Antriebsgeräusche leichter Nutzfahrzeuge können an die<br />

Geräuschemissionsstandards von PKW angepasst werden. Für schwere LKW scheint<br />

ein kurzfristig erschließbares Minderungspotenzial von etwa 2 dB(A) vorhanden zu<br />

sein. Darüber hinaus sollten die Messverfahren für die Typprüfung so verändert<br />

werden, dass sie das Emissionsverhalten der Fahrzeuge realistisch abbilden, ergänzt<br />

um eine Begrenzung der Off-Cycle-Emissionen sowie die Verpflichtung der Hersteller,<br />

bei der Erstzulassung Reifen mit äquivalenten Lärmemissionskennwerten zu<br />

verwenden wie bei der Typprüfung.<br />

Alle diese Maßnahmen lasten die Kosten des Lärmschutzes den Verursachern an <strong>und</strong><br />

haben den Vorteil, dass die Lärmminderung – je nach Verkehrssituation –<br />

flächendeckend, auch in Naturgebieten, wirksam ist.<br />

369. Längerfristig sind anspruchsvolle, gestufte Grenzwerte einzuführen, die sich an<br />

den technischen Möglichkeiten orientieren, um Anreize für die weitere technische<br />

Entwicklung zu setzen. Dazu könnte auch die Definition besonders lärmarmer LKW<br />

("Flüster-LKW") oder Busse von Kommunen für verkehrslenkende Maßnahmen bzw.<br />

bei Ausschreibungen für den ÖPNV genutzt werden <strong>und</strong> damit ein Anreiz zur<br />

Entwicklung <strong>und</strong> schnelleren Verbreitung besonders leiser LKW <strong>und</strong> Busse geboten<br />

werden.<br />

370. Erhebliche Lärmminderungen sind daneben durch die Verwendung lärmarmer<br />

Fahrbahndecken zu erzielen; solche sollten verstärkt im Hinblick auf ihre dauerhafte<br />

Lärmminderungswirkung weiterentwickelt werden. Sofern Lärmpegel oberhalb der<br />

empfohlenen Vorsorgewerte liegen <strong>und</strong> eine relevante Anzahl Menschen davon<br />

betroffen ist, sollte bei Straßenneubauten <strong>und</strong> Fahrbahnerneuerungen geprüft werden,<br />

ob lärmarme Fahrbahndecken eingesetzt werden können. Dabei müssen die Nachteile<br />

insbesondere von offenporigen Asphalten wie höhere Kosten, geringere Haltbarkeit<br />

<strong>und</strong> erhöhter Tausalzverbrauch im Winterdienst berücksichtigt werden. Zum breiteren<br />

Einsatz lärmarmer Fahrbahndecken könnten zu entwickelnde Lärmemissionsstandards<br />

für Fahrbahndecken, die von den Bauunternehmern garantiert <strong>und</strong> von den Behörden<br />

kontrolliert werden müssten, beitragen.<br />

Um auch die Weiterentwicklung <strong>und</strong> Praxiserprobung lärmarmer Fahrbahndecken auf<br />

stark befahrenen innerörtlichen Straßen zu unterstützen, sollte die B<strong>und</strong>esregierung für<br />

diese Straßen ein wissenschaftlich zu begleitendes Förderprogramm für lärmarme<br />

Fahrbahndecken einführen.

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