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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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311<br />

Temperaturen verflüssigt sinnvoll zu speichern ist, mit Erdgas, Benzin oder Methanol<br />

betrieben werden, müssen diese Energieträger im Fahrzeug noch zu Wasserstoff<br />

umgewandelt werden, der wiederum vor seiner Zufuhr zur Brennstoffzelle gereinigt<br />

werden muss. Eine Brennstoffzelle, die direkt mit Methanol betrieben werden kann, ist<br />

in Entwicklung, jedoch noch nicht für den mobilen Bereich einsetzbar (Enquete-<br />

Kommission, 2002, S. 219; OERTEL <strong>und</strong> FLEISCHER, 2001, S. 91).<br />

365. Wesentliche Vorteile der Brennstoffzellentechnologie sind die mechanische<br />

Einfachheit, der geringe Wartungsaufwand, die Ölfreiheit <strong>und</strong> eine leistungsstarke<br />

Bordenergieversorgung (STOLTEN et al., 2002, S. 488). Ein wesentliches Problem ist<br />

derzeit noch die Speicherung des Wasserstoffs im Fahrzeug. Zur Lagerung von<br />

Wasserstoff in Druckbehältnissen bedarf es zum einen eines extrem hohen Drucks<br />

(350 bar <strong>und</strong> mehr), zum anderen wäre ein mit Wasserstoff gefüllter Tank aufgr<strong>und</strong> der<br />

hohen Diffusionsrate des Gases nach einigen Monaten leer <strong>und</strong> stellte zudem eine<br />

Gefahrenquelle dar. Alternative Lagerungsmöglichkeiten wie die chemische<br />

Speicherung in Metallhydridspeichern sind zwar sicherer <strong>und</strong> kompakter als die<br />

Druckbehälter, weisen aber auch noch zu geringe massenspezifische Speicherdichten<br />

auf. Ein weiterer Nachteil der Brennstoffzelle sind die hohen Materialkosten. So ist eine<br />

Massenproduktion von Brennstoffzellen zu vertretbaren Preisen insbesondere<br />

aufgr<strong>und</strong> des noch nicht substituierbaren Katalysators Platin nicht realisierbar. Ein<br />

ebenfalls nicht zu unterschätzendes Hemmnis ist, dass für eine flächendeckende<br />

Versorgung einer Fahrzeugflotte mit Wasserstoff der Aufbau einer neuen Infrastruktur<br />

erforderlich ist (vgl. auch VES, 2001; WALLENTOWITZ <strong>und</strong> NEUNZIG, 2001, S. 35).<br />

Energetische Bilanz <strong>und</strong> Klimarelevanz der<br />

(mobilen) Wasserstofftechnologie<br />

366. Mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge verursachen im Betrieb keine oder nur<br />

geringe direkte Emissionen, insbesondere produzieren sie kein CO2. Eine Beurteilung<br />

der Energie- bzw. Ökobilanz von Wasserstoff hängt aber nicht nur von der Wirksamkeit<br />

der Energienutzung beim Fahrzeugbetrieb, sondern auch von der vorgelagerten<br />

Prozesskette <strong>und</strong> hier in erster Linie von den zur Wasserstoffherstellung eingesetzten<br />

Primärenergieträgern ab.<br />

Zur Gewinnung von Wasserstoff existieren mehrere Verfahren, wie bspw. die<br />

Dampfreformierung von Erdgas, die Ölvergasung, die Methanolreformierung, das<br />

Kværner-Verfahren (Zerlegung von Kohlenwasserstoffen im Lichtbogen in reinen<br />

Wasserstoff <strong>und</strong> reinen Kohlenstoff), die Vergasung oder Vergärung von Biomasse <strong>und</strong><br />

die elektrolytische Spaltung von Wasser. CO2-Emissionen bei der Herstellung von<br />

Wasserstoff können demnach sowohl bei der direkten Umwandlung von fossilen oder<br />

biogenen Energieträgern als auch bei der Herstellung von Strom, der für die

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