09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

309<br />

Stickstoffoxide als ein Personenwagen mit Benzinmotor emittiert, stößt ein mit Erdgas<br />

betriebener Bus nur noch 8-mal so viele Stickstoffoxide aus (FEISST, 2002).<br />

Diese Vorteile nehmen jedoch mit der Einhaltung der Euro-4-Normen <strong>und</strong> der breiten<br />

Einführung fortgeschrittener Abgasnachbehandlungstechniken (Partikelfilter, NOx-<br />

Speicherkatalysatoren, Tz. 286) bei PKW deutlich ab. Würden dagegen zukünftig die<br />

technischen Weiterentwicklungen in der Motorsteuerung <strong>und</strong> Abgasnachbehandlung,<br />

die im Bereich der Benzinfahrzeuge bereits realisiert wurden, auch für die<br />

Erdgasantriebe genutzt, so könnten die ohnehin niedrigeren Schadstoffemissionen<br />

noch einmal deutlich gesenkt werden (BACH, 2002).<br />

361. Der Einsatz von Erdgas im Verkehr steht in direkter Nutzungskonkurrenz zum<br />

Stromerzeugungssektor, der zukünftig stark wachsen wird. Wird bei der<br />

Stromerzeugung Kohle durch Erdgas ersetzt, können pro eingesetztem<br />

Energieäquivalent bis zu 10-mal mehr THG-Äquivalente eingespart werden als beim<br />

Ersatz von Benzin durch Erdgas im <strong>Straßenverkehr</strong> (CONCAWE et al., 2004). Dem<br />

großflächigen Einsatz von Erdgas im <strong>Straßenverkehr</strong> steht zudem der teure Aufbau<br />

einer flächendeckenden Infrastruktur entgegen.<br />

Aus diesen Erwägungen heraus ist ein geeignetes Anwendungspotenzial für<br />

erdgasbetriebene Fahrzeuge vor allem im innerstädtischen Bereich zu sehen, wo<br />

konzentrierte Emissionen wegen hoher Verkehrsdichten lokal zu direkten<br />

Schadwirkungen führen können. Es bietet sich insbesondere die Umstellung des<br />

Flottenverkehrs im ÖPNV oder der Taxis an, welche schadstoffseitig schnell erhebliche<br />

Reduzierungen bringen würde <strong>und</strong> weiterhin keinen kostspieligen Ausbau einer<br />

großflächigen Betankungsinfrastruktur erforderlich macht. Der Einsatz von Erdgas in<br />

verarbeiteter Form als synthetischer Diesel könnte vor allem im Schwerlastverkehr<br />

deutlich zur Verringerung klassischer Luftschadstoffe (EYRE et al., 2002), nicht aber<br />

zur Reduktion der THG-Emissionen beitragen.<br />

362. Neben Erdgas wird auch Methanol als möglicher Energieträger für eine<br />

Übergangsstrategie zum wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeug diskutiert<br />

(VES, 2001). Der Vorteil von Methanol besteht darin, dass es vergleichsweise einfach<br />

aus fossilen Energieträgern <strong>und</strong> Biomasse gewonnen werden kann <strong>und</strong> als flüssiger<br />

Kraftstoff einfach speicherbar ist. Unter dem Gesichtspunkt der THG-Emissionen hat<br />

Methanol die größten Minderungspotenziale, wenn es aus Biomasse erzeugt wird.<br />

Allerdings ist in diesem Fall das Potenzial begrenzt (s. ausführlich Tz. 352).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!