09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

307<br />

Produktion synthetischer Kraftstoffe (Synfuel, GTL) oder zur Umwandlung in<br />

Wasserstoff genutzt werden (RAMESOHL et al., 2003).<br />

Der Kraftstoff Erdgas kann in Ottomotoren als Benzin-Ersatz eingesetzt werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der begrenzten Betankungsinfrastruktur setzen dabei die meisten Hersteller<br />

auf bivalente Fahrzeuge, die sowohl mit Erdgas als auch mit Benzin betrieben werden<br />

können. Erdgasantriebe ermöglichen eine rußfreie Verbrennung, sehr niedrige NOx-<br />

Werte <strong>und</strong> ein geruchloses Abgas. Hinsichtlich der THG-Emissionen muss eine<br />

differenzierte Betrachtung unter Berücksichtigung der Vorkette angestellt werden.<br />

359. Die kraftstoffspezifischen THG-Emissionen von Erdgas (Well-to-Tank) hängen<br />

in hohem Maße von Annahmen bezüglich der Parameter für Herkunft <strong>und</strong><br />

Transportweg <strong>und</strong> den dabei angenommenen Leitungsverlusten ab. Unter<br />

Berücksichtigung der gesamten Prozesskette können sie im Fall der Annahmen des<br />

derzeitigen günstigen EU-Mix um bis zu 30 % unter denen von Benzin liegen. Einige<br />

Studien errechnen für den Fall einer 7 000 km-Druckgas-Pipeline oder einer<br />

Flüssiggas-Pipeline um 60 bis 85 % höhere THG-Emissionen als bei Benzin<br />

(CONCAWE et al., 2003a; RAMESOHL et al., 2003). Neuere Messungen haben<br />

hingegen deutlich geringere Leitungsverluste für russische Gas-Pipelines ergeben,<br />

welche in zukünftige Berechnungen einbezogen werden sollten (Wuppertal Institut <strong>und</strong><br />

Max-Planck-Institut für Chemie, 2005).<br />

Die Verbrennung von Erdgas im Ottomotor erfolgt heute bei bivalenten Fahrzeugen<br />

teilweise noch mit einem schlechteren Wirkungsgrad als die von Benzin<br />

(RAMESOHL et al., 2003; KOLKE et al., 2003). Bei angepassten Motoren ist aber eine<br />

Emissionsminderung bei CO2 von gut 20 % durch die bessere Klopffestigkeit des<br />

Kraftstoffs Erdgas im Vergleich zu Benzin zu erwarten, womit in etwa das Niveau des<br />

Dieselantriebs erreicht wird. Für das Jahr 2010 werden spezifische<br />

Fahrzeugemissionen ohne Berücksichtigung der Vorkette von r<strong>und</strong> 110 g CO2eq/km<br />

erwartet (CONCAWE et al., 2003b; LEXEN, 2002), was ebenfalls auf dem Niveau<br />

verbesserter Verbrennungsmotoren mit herkömmlichen Kraftstoffen liegt.<br />

Unter Berücksichtigung der gesamten THG-Emissionen (Well-to-Wheel) besitzt ein<br />

erdgasbetriebenes Fahrzeug dann Vorteile gegenüber benzinbetriebenen Fahrzeugen,<br />

wenn für Erdgas der heutige EU-Mix angenommen wird; gegenüber Dieselfahrzeugen<br />

ist kein Vorteil erkennbar (Abb. 7-14). Wird für die Zukunft von weiteren<br />

Transportentfernungen ausgegangen, nimmt die Attraktivität von Gas weiter ab.<br />

Letztlich hängt die Bewertung von der Höhe der Leitungsverluste <strong>und</strong> der Verwendung<br />

ab. Aufgr<strong>und</strong> des relativ geringeren Vorteils von Gas in Bezug auf THG-Emissionen im<br />

Verkehrssektor hat die Höhe der Leitungsverluste hier einen größeren Einfluss auf die<br />

Bewertung als bspw. in der Energie- <strong>und</strong> Wärmeerzeugung (SRU 2004, Kap. 2.2.3).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!