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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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305<br />

Raps- <strong>und</strong> Sonnenblumenöl an den unteren Enden der Bandbreiten resultieren aus der<br />

Studie von KAVALOV et al. (2003) über das Potenzial von Biodiesel <strong>und</strong> Bioethanol in<br />

den EU-Beitrittsländern von 2005. In dieser Studie werden nicht die Marktpreise für die<br />

Ölsaaten, sondern Produktionskosten in Abhängigkeit der Hektar-Erträge als<br />

Rohstoffkosten herangezogen. In dieser Studie unterschreiten die Produktionskosten<br />

für Raps 165 €/t bei Erträgen von circa 2 t/ha, was in der Folge zu<br />

Biodieselproduktionskosten von unter 30 ct/l führt. Zieht man die Kosten der<br />

Umesterung ab, resultieren Preise für Rapsöl als Kraftstoff um oder unter 28 ct/l,<br />

wodurch die niedrigen oder negativen Vermeidungskosten erklärt werden (vgl.<br />

Produktionskosten, Tz. 353). Die Vermeidungskosten sind naturgemäß auch von den<br />

Bereitstellungskosten der konventionellen Kraftstoffe abhängig. Zum Beispiel wird in<br />

der Studie "Bioethanol in Deutschland" (SCHMITZ et al., 2003) für Bioethanol aus<br />

Zuckerrüben eine Senkung der Vermeidungskosten um 100 bis 250 €/t CO2eq bei<br />

einer Preissteigerung des Rohöls von 30 auf 50 Dollar angegeben. Die Unsicherheit<br />

schwankender Preise für Rohöl, Rohstoffe <strong>und</strong> Kuppelprodukte ist generell ein Manko<br />

der Vermeidungskostenrechnungen. Die in Tabelle 7-7 angegebenen Werte aus<br />

eigener Berechnung basieren auf den derzeitigen Herstellungskosten für Benzin,<br />

Diesel <strong>und</strong> Biokraftstoffe (Tz. 353) <strong>und</strong> den Daten der CONCAWE-Studie (CONCAWE<br />

et al., 2004) über THG-Einsparungen. Bei der Berechnung für Biodiesel sind die<br />

Agrarförderungen unberücksichtigt. Doch ist die Subventionswirkung der<br />

Flächenstilllegung (BROCKS, 2001) bei den aktuellen Preisen für Raps nicht sichtbar.<br />

Die Preise für Raps für Ernährungszwecke ("Food-Raps") <strong>und</strong> solchen für andere<br />

Verwendung ("Non-Food-Raps"), der auf den Stilllegungsflächen angebaut werden<br />

darf, unterscheiden sich nur um wenige Euro pro Tonne. Bei einer Preisdifferenz von<br />

25 €/t betrüge die Subventionswirkung circa 5 ct/l Biodiesel.<br />

Verglichen mit den Vermeidungskosten bei der Verstromung in stationären Anlagen<br />

von circa 50 €/t CO2eq (BMU, 2004b) oder dem Preis der Emissionsrechte ist die<br />

Erzeugung von Biokraftstoffen derzeit eine teure Maßnahme zur CO2-Vermeidung. Die<br />

Bewertung zukünftiger Entwicklungen ist in hohem Maße von den verfügbaren<br />

Technologien <strong>und</strong> ihren Kosten sowohl im Verkehr als auch im stationären Bereich<br />

abhängig. Zum Beispiel könnte derzeit – zwar mit erheblich höheren<br />

Vermeidungskosten – mit dem Einsatz von Wasserstoff aus Holz in<br />

Brennstoffzellenfahrzeugen ein ähnlicher Vermeidungseffekt wie bei der<br />

Stromerzeugung erreicht werden (BMU, 2004b, vgl. Abb. 7-15). Eine Prognose über<br />

den langfristig effektivsten Einsatz von Biomasse ist derzeit sowohl aus Unsicherheit<br />

beim zukünftigen Stand der Technik sowie bei den Kosten nicht möglich.<br />

Auf die weiteren Emissionen, die bei der energetischen Verwertung der Biomasse<br />

entstehen, wird hier nicht eingegangen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass beim<br />

massiven Ausbau der stationären Biomasseverwertung, insbesondere bei

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