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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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303<br />

Biokraftstoffe besitzen verglichen mit der energetischen Nutzung fester Biomasse als<br />

Brennstoff den Nachteil geringerer Energieerträge pro Einheit Rohmaterial bzw. pro<br />

Anbaufläche. Dies resultiert aus Umwandlungsverlusten bei der Verarbeitung,<br />

außerdem sind bei konventionellen Biokraftstoffen die Erträge an verarbeitbaren<br />

Pflanzenteilen geringer als zum Beispiel bei Miscanthus oder Kurzumtriebsplantagen.<br />

Je nach Verwendungsart können beim Einsatz von Biomasse zur Strom- <strong>und</strong><br />

Wärmeerzeugung vergleichbare (EYRE et al., 2002) oder höhere CO2-Einsparungen<br />

(BMU, 2004b; CONCAWE et al., 2004) als beim Einsatz im Verkehr erreicht werden<br />

(Abb. 7-15 <strong>und</strong> Tab. 7-6). Die größten flächenbezogenen CO2-Einsparungen werden<br />

beim Einsatz der Biomasse in KWK-Anlagen zur Stromerzeugung erreicht, wenn<br />

Kohlestrom ersetzt wird. Die Stromerzeugung aus Kohle verursacht in Abhängigkeit<br />

der Kohleart <strong>und</strong> -herkunft etwa 800 bis 1 000 g CO2eq/kWhel, die Erzeugung aus Gas<br />

in Abhängigkeit der Herkunft 350 bis 500 g CO2eq/kWhel (FRITSCHE, 2003). Strom<br />

aus Biomasse, zum Beispiel Kurzumtriebsholz, verursacht etwa 50 bis<br />

100 g CO2eq/kWhel (BMU, 2004b). Unter diesen Voraussetzungen ergeben sich die in<br />

Tabelle 7-6 dargestellten Einsparungsmöglichkeiten.<br />

Tabelle 7-6<br />

Nutzungsart<br />

THG-Vermeidung bei unterschiedlicher Nutzung<br />

von einer Tonne Biomasse aus Kurzumtriebsplantagen<br />

THG-Einsparung<br />

kg CO2eq/t Biomasse<br />

Steinkohleersatz, Kraftwerk ohne KWK 650<br />

Erdgasersatz, GuD-Kraftwerk ohne KWK 270<br />

Dieselersatz (Fischer-Tropsch-Synthese) 290<br />

SRU/SG 2005/Tab. 7-6; Datenquelle: BMU, 2004b <strong>und</strong> FRITSCHE, 2003<br />

Nach Gesichtspunkten der THG-Einsparung (noch ohne Berücksichtigung von Kosten)<br />

ist demnach der Anbau <strong>und</strong> Einsatz fester Biomasse zur Stromerzeugung als Substitut<br />

für Kohle mit Abstand die wirksamste Maßnahme. Der Vergleich zwischen dem Ersatz<br />

von Elektrizität aus Erdgas mit der Biokraftstofferzeugung fällt dagegen nicht eindeutig<br />

aus. Sollte langfristig die Kohleverstromung zugunsten von Erdgaskraftwerken<br />

aufgegeben werden, bestünde keine Präferenz mehr für den Biomasseeinsatz in der<br />

Elektrizitätswirtschaft.<br />

Die CO2-Vermeidungskosten bei der energetischen Nutzung von Anbaubiomasse als<br />

Brenn- oder Kraftstoff sind im Vergleich mit dem Preis eines Emissionsrechts für eine<br />

Tonne Kohlendioxid im Rahmen des EU-weiten Treibhausgashandels von r<strong>und</strong><br />

8 €/t CO2 generell hoch (Stand: Februar 2005 an der European Energy Exchange,<br />

Leipzig). Dieser Preis entspricht den aktuellen Grenzvermeidungskosten der

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