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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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<strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt erwartet, dass Biodiesel auch langfristig nicht wettbewerbsfähig<br />

wird, da das Wettbewerbsdefizit struktureller Natur ist (KRAUS et al., 1999, S. 16). Die<br />

Preise der Kuppelprodukte Rapsschrot <strong>und</strong> Glycerin haben erheblichen Einfluss auf die<br />

Herstellungskosten. Dies ist bei der Produktionsausweitung <strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Unsicherheit über die Vermarktbarkeit der großen Mengen zu<br />

berücksichtigen. In Einzelfällen kann Pflanzenöl, das in der Landwirtschaft am Hof<br />

erzeugt <strong>und</strong> verbraucht wird, mit den Bereitstellungskosten für Diesel konkurrieren. Die<br />

Produktionskosten für Bioethanol liegen in Deutschland – verglichen mit den<br />

Produktionskosten von Benzin von r<strong>und</strong> 20 ct/l (MWV, 2004) – im günstigsten Fall bei<br />

45 bis 55 ct/l Benzinäquivalent, auch 80 bis 90 ct/l gelten als nicht unwahrscheinlich<br />

(HENKE et al., 2002). Die Kosten für die großtechnische Erzeugung von BTL-<br />

Kraftstoffen ("Fischer-Tropsch-Diesel") werden mit circa 60 ct/l angesetzt. Die Kosten<br />

für die eingesetzte Biomasse bilden etwa ein Drittel der Produktionskosten. Unter<br />

Ausschöpfung aller technischen Verbesserungsmöglichkeiten ist zukünftig im besten<br />

Fall mit Produktionskosten von etwa 40 ct/l zu rechnen (HAMELINCK et al., 2003).<br />

<strong>Umwelt</strong>relevanz von Biokraftstoffen<br />

354. Der Anbau <strong>und</strong> die Gewinnung von Biomasse haben je nach Art der Biomasse,<br />

der jeweiligen Bewirtschaftungsform <strong>und</strong> Flächenausdehnung unterschiedliche<br />

Auswirkungen auf die <strong>Umwelt</strong>, insbesondere auf Natur <strong>und</strong> Landschaft. Wenn zum<br />

Beispiel bisher intensiv genutzte Flächen durch eine neue Niederwaldwirtschaft<br />

extensiviert werden, kann der Anbau von Biomasse durchaus positive Auswirkungen<br />

auf den Naturschutz haben. Zur Herstellung von Biokraftstoffen werden jedoch zurzeit<br />

vorwiegend Rüben, Raps <strong>und</strong> Getreide verwendet, die normalerweise in intensiver<br />

Landwirtschaft produziert werden. Diese führt durch Düngung <strong>und</strong> den Einsatz von<br />

Pflanzenschutzmitteln zu Eutrophierung <strong>und</strong> Schadstoffbelastung von Gewässern <strong>und</strong><br />

angrenzenden Ökosystemen <strong>und</strong> fördert indirekt die Sommersmogbildung (Abb. 7-14;<br />

vgl. BMU, 2004b; REINHARDT <strong>und</strong> ZEMANEK, 1999). Neben dem hochwirksamen<br />

Klimagas Lachgas (N2O) wird die Atmosphäre auch mit Ammoniak (NH3) belastet, das<br />

wiederum zur Versauerung <strong>und</strong> Eutrophierung beiträgt.

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