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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Praxis der Landnutzung, die zu einer Verringerung der Biomasseerträge auch im<br />

Basis-Szenario führen würden, werden hingegen außer Acht gelassen.<br />

Ein realistisches Szenario auf Gr<strong>und</strong>lage der geltenden naturschutzfachlichen<br />

Bestimmungen müsste im Rahmen des europäischen ökologischen Netzes<br />

NATURA 2000 8,6 % der Landesfläche für FFH-Gebiete reservieren (dies ist der Stand<br />

der derzeitigen FFH-Gebietsmeldungen (BfN, 2005)). Hinzu kämen noch Flächen zur<br />

Bewahrung der Kohärenz zwischen den FFH-Gebieten <strong>und</strong> die Anteile der EU-<br />

Vogelschutzgebiete bzw. des nationalen Biotopverb<strong>und</strong>es, die nicht mit FFH-Gebieten<br />

deckungsgleich sind <strong>und</strong> derzeit mindestens 7 % der Landesfläche einnehmen. Die<br />

Einhaltung der guten fachlichen Praxis der Landnutzung (§ 5 Abs. 4 BNatSchG <strong>und</strong> §<br />

17 Abs. 2 BBodSchG) zur Erosionsvorbeugung würde überdies auf vielen<br />

landwirtschaftlichen Flächen die Produktionsmöglichkeiten einschränken (z. B. Verzicht<br />

auf Ackerbau).<br />

Es ist daher fraglich, ob unter Einhaltung der derzeit geltenden<br />

Naturschutzbestimmungen die im Basis-Szenario ausgewiesenen Mengen an<br />

Anbaubiomasse erzielt werden könnten. Vor Überschätzung des tatsächlichen<br />

Potenzials aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse des Basisszenarios wird daher gewarnt.<br />

Das NaturschutzPlus-Szenario berücksichtigt gegenüber dem Basis-Szenario<br />

insbesondere Einschränkungen in der Flächenbereitstellung <strong>und</strong> -nutzung, die aus<br />

dem Biotopverb<strong>und</strong>, der Erhaltung bzw. Ausdehnung des Grünlandes, der<br />

ausschließlichen Nutzung erosionsgefährdeter Flächen für mehrjährige Kulturen <strong>und</strong><br />

dem Gewässerschutz (z. B. durch Gewässerrandstreifen) resultieren. Wie sich aus der<br />

Kritik am Basis-Szenario ableiten lässt, sind manche der ins NaturschutzPlus-Szenario<br />

aufgenommenen Maßnahmen ohnehin Gegenstand geltender<br />

Naturschutzbestimmungen. Die Berücksichtung von 10% der Landesfläche für den<br />

Naturschutz wird beispielsweise zum Großteil durch die NATURA 2000 Gebiete<br />

ausgeschöpft. Das NaturschutzPlus-Szenario setzt daher – anders als der Name<br />

suggeriert – in Teilen keine ambitionierten Ziele für den Naturschutz.<br />

Die in beiden Szenarien abgebildeten Potenziale sind technische Potenziale. Die<br />

Preise zur Bereitstellung gehen nicht in die Ermittlung ein. In Abbildung 7-12 ist<br />

einerseits das Potenzial aus Reststoffen dargestellt, wobei davon etwa ein Viertel auf<br />

klassische Abfälle zur Entsorgung entfällt, wie zum Beispiel biogene Anteile von Haus<strong>und</strong><br />

Sperrmüll, Klärschlamm oder Altholz. Andererseits ist das Potenzial an<br />

Anbaubiomasse in zwei verschiedenen Varianten abgebildet. Die beiden Varianten<br />

sind (1) die vollständige Nutzung der Anbaubiomasseflächen für die Erzeugung fester<br />

Biomasse oder (2) für die Erzeugung von Biokraftstoffen. Das Potenzial des<br />

Energieertrags insgesamt ergibt sich somit als Summe aus Reststoffpotenzial <strong>und</strong><br />

einem der beiden Anbaubiomassepotenziale. Bei der Ermittlung des Potenzials in der

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