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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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292<br />

Diesel gewonnen (vgl. HAMELINCK et al., 2003). Letztere Technik wird als<br />

Biomass-to-Liquid (BTL) bezeichnet, der Kraftstoff der Volkswagen AG auch als<br />

Sun Fuel (STEIGER, 2002). Bislang befindet sich diese Technik noch in der<br />

Erprobungsphase. Ein Pilotvorhaben "Synthetische Kraftstoffe aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen" ist im Jahre 2003 angelaufen. Aufgr<strong>und</strong> der breiteren<br />

Rohstoffbasis gegenüber konventionellen Biokraftstoffen ergibt sich ein größeres<br />

Mengenpotenzial. Allerdings treten bei der BTL-Erzeugung systembedingt<br />

Energieverluste auf: Ein großer Teil der in der Ausgangsbiomasse enthaltenen<br />

Energie fällt im Prozess als Abwärme an. Die Energieausbeute im Kraftstoff beträgt<br />

nur etwa 40 bis 50 % (vgl. Daten von PRINS et al., 2004; HAMELINCK et al., 2003).<br />

Im Sinne einer energieeffizienten Nutzung der Biomasse ist daher bei der BTL-<br />

Produktion die Verwertung der Prozessabwärme maßgeblich.<br />

351. Im Anschluss an die Wahl der Konzeption starker Nachhaltigkeit formulierte der<br />

SRU mehrere Managementregeln für den Umgang mit natürlichen Ressourcen (SRU,<br />

2002a, Tz. 29). Eine dieser Regeln fordert, erschöpfbare Energieträger <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

nur in dem Maße zu verbrauchen, wie simultan physisch <strong>und</strong> funktionell gleichwertiger<br />

Ersatz an regenerierbaren Ressourcen geschaffen wird. Diese Regel impliziert einen<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien, darunter der Biomasse, auf unterschiedlichen<br />

räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Skalen (zur Situation in Deutschland umfassend BMU,<br />

2004b). Der Ausbau der Biomassenutzung ist daher vom Gr<strong>und</strong>satz her zu begrüßen.<br />

Entscheidend ist allerdings die genaue ökobilanzielle Analyse der Vorzüge <strong>und</strong><br />

Nachteile unterschiedlicher Szenarien <strong>und</strong> Einsatzvarianten angesichts einer<br />

dynamischen Technologieentwicklung, sich verändernder agrarpolitischer<br />

Rahmenbedingungen <strong>und</strong> des absehbaren Strukturwandels der Landwirtschaft.<br />

Entscheidende Restriktionen der Biomassenutzung sind zum einen die Zielsetzungen<br />

des Naturschutzes, die mindestens dem B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz (BNatSchG) <strong>und</strong><br />

der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie) entsprechen müssen, aber auch<br />

darüber hinausgehen können (hierzu SRU, 2002b), <strong>und</strong> zum anderen die für die<br />

Biomasse jeweilig benötigten Flächen im In- oder Ausland. Werden Importe von<br />

Biokraftstoffen aufgr<strong>und</strong> unzureichender Beachtung des Naturschutzes im<br />

Herkunftsland beschränkt, sind mögliche Konflikte mit den Freihandelsabkommen der<br />

WTO zu beachten.<br />

Relevant für die Bewertung der Optionen sind demnach die folgenden Kriterien:<br />

– energetische Effizienz,<br />

– Flächenverbrauch <strong>und</strong> Vereinbarkeit mit Naturschutzzielen,<br />

– verschiedene ökobilanzielle Parameter (Euthrophierung, Versauerung, Erosion<br />

usw.),

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