09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

285<br />

Insbesondere sind hierbei mögliche negative Rückwirkungen einer steigenden<br />

Energieeffizienz der Fahrzeuge zu beachten. Soweit die Beschränkung der<br />

Flottenemissionen dazu führt, dass die spezifischen CO2-Emissionen der am Markt<br />

abgesetzten Fahrzeuge vermindert werden, hätten nämlich die Fahrzeugnutzer bei<br />

konstantem Kraftstoffpreis aufgr<strong>und</strong> der sinkenden Kraftstoffkosten pro km einen<br />

Anreiz, die Fahrleistung auszudehnen. Unter Zugr<strong>und</strong>elegung einer (langfristigen)<br />

Preiselastizität von - 0,6 (Tz. 314 ff.) würde eine Steigerung der Energieeffizienz um<br />

10 % zu einer Ausdehnung der Fahrleistung um 6 % führen. Um diesen Rebo<strong>und</strong>-<br />

Effekt zu vermeiden, müssten das oben beschriebene System des Emissionshandels<br />

durch weitere Erhöhungsstufen der Mineralölsteuer im Rahmen der ökologischen<br />

Steuerreform flankiert werden. Um Verzerrungen im Binnenmarkt zu vermeiden, sollte<br />

dies vorzugsweise nicht im nationalen Alleingang, sondern auf europäischer Ebene<br />

erfolgen (hierzu ausführlich Abschn. 9.3.1).<br />

Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass die Energieeffizienz der am Markt<br />

abgesetzten Fahrzeugflotte nicht nur durch die Angebots-, sondern auch durch die<br />

Nachfrageseite determiniert wird. So würden alle Anstrengungen der<br />

Automobilindustrie, CO2-ärmere Fahrzeuge bereit zu stellen, ins Leere laufen, wenn<br />

nicht gleichzeitig auch die Nachfrager bereit wären, CO2-ärmere Fahrzeuge zu<br />

erwerben. Zwar würde der Emissionshandel - eine direkte Kostenüberwälzung<br />

vorausgesetzt - tendenziell dazu führen, dass insbesondere CO2-intensive Fahrzeuge<br />

verteuert würden, jedoch dürfte dieser Effekt alleine nicht ausreichen, um eine<br />

entsprechende Nachfragereaktion hervorzurufen (vgl. Kasten Berechnungsbeispiel).<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es sinnvoll, die Absatzchancen CO2-ärmerer Fahrzeuge durch<br />

nachfrageseitig wirksame Maßnahmen zu stützen. Wie oben bereits erwähnt, ist dies<br />

über steigende Kraftstoffpreise nur sehr begrenzt möglich. Deshalb sollte der bei den<br />

Automobilherstellern ansetzende Emissionshandel zusätzlich durch eine CO2orientierte<br />

Kfz-Steuer flankiert werden, deren nähere Ausgestaltung im folgenden<br />

Abschnitt dargestellt wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!