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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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sich hierdurch Einbußen bei dem verfolgten Reduktionsziel ergäben<br />

(HOHENSTEIN et al., 2002, S. 107).<br />

Ein zusätzlicher – jedoch weniger bedeutender – Vorteil der Verknüpfung zwischen<br />

beiden Handelssystemen besteht darin, dass ein isolierter Emissionshandel zwischen<br />

den Fahrzeugherstellern aufgr<strong>und</strong> des hohen Konzentrationsgrades in der<br />

Automobilindustrie (WEIß, 2000) zu einem vergleichsweise "engen" Markt führen<br />

würde, sodass die – wenn auch unwahrscheinliche – Gefahr bestünde, dass sich für<br />

einzelne Automobilhersteller ein Anreiz zu strategischem Horten von Emissionsrechten<br />

ergeben könnte. In diesem Fall würde zwar das Reduktionsziel insgesamt noch<br />

erreicht, die Effizienz des Systems ginge jedoch verloren. Werden dagegen beide<br />

Handelssysteme miteinander verknüpft, so ergibt sich ein hinreichend großer Markt für<br />

Emissionsrechte, sodass keine Probleme durch eine möglicherweise<br />

marktbeherrschende Stellung einzelner Akteure zu erwarten sind.<br />

338. Eine Verknüpfung beider Handelssysteme weist jedoch auch Nachteile<br />

insbesondere in Bezug auf die exakte Realisierung des Emissionsziels auf. Denn die<br />

durch die jeweilige Fahrzeugflotte verursachten CO2-Emissionen können nur auf Basis<br />

der spezifischen Emissionswerte <strong>und</strong> der erwarteten Gesamtfahrleistung während der<br />

Lebensdauer der Fahrzeuge prognostiziert werden. In diesem Zusammenhang<br />

erscheint es dringend notwendig, nicht wie in der Literatur vorgeschlagen von einer<br />

pauschalen Gesamtfahrleistung über alle Fahrzeuggruppen auszugehen, sondern wie<br />

oben bereits empfohlen eine Differenzierung nach Größenklassen <strong>und</strong> anderen<br />

geeigneten Fahrzeugmerkmalen vorzunehmen. Im Übrigen sollte jedoch die Gefahr<br />

potenzieller Zielabweichungen nicht überschätzt werden, denn in der Praxis ist zu<br />

erwarten, dass die prognostizierten Emissionen in einigen Fällen über <strong>und</strong> in anderen<br />

Fällen unter den tatsächlichen CO2-Emissionen liegen werden, sodass sich diese<br />

Abweichungen bis zu einem gewissen Grad gegeneinander kompensieren werden.<br />

Insoweit erscheint es in Anbetracht der genannten Vorteile einer Verknüpfung der<br />

beiden Handelssysteme gerechtfertigt, die dann noch verbleibenden geringfügigen<br />

Zielabweichungen hinzunehmen.<br />

Wechselwirkungen mit anderen Instrumenten<br />

339. Wie eingangs bereits hervorgehoben, sollte das an den CO2-Flottenemissionen<br />

ansetzende Handelssystem in einen ökonomischen Instrumentenmix eingebettet<br />

werden, der insbesondere auch einen Übergang der Kfz-Steuer auf eine CO2orientierte<br />

Bemessungsgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> weitere Erhöhungsstufen der Ökosteuer auf<br />

Kraftstoffe vorsieht. Dabei sind verschiedene Wechselwirkungen zu beachten, die die<br />

Wirksamkeit dieses Instrumentenmix verstärken.

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