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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Demgegenüber ergäben sich durch die strikten Mengenvorgaben im Rahmen des<br />

Emissionshandels transparentere <strong>und</strong> langfristig stabilere Rahmenbedingungen, die<br />

entsprechende Innovationsaktivitäten seitens der betroffenen Fahrzeughersteller<br />

begünstigen.<br />

– Ebenfalls wurde in Abschnitt 7.3.3.1 bereits darauf hingewiesen, dass die<br />

Lastenverteilung zwischen den einzelnen Herstellern im Rahmen der derzeitigen<br />

Selbstverpflichtung weitgehend ungeklärt ist, sodass eine effiziente Lösung kaum<br />

erwartet werden kann. Demgegenüber würde die Handelbarkeit der<br />

Emissionsrechte gewährleisten, dass die erforderlichen Minderungen der<br />

spezifischen CO2-Emissionen sich in einer insgesamt Kosten minimierenden Weise<br />

auf die einzelnen Automobilhersteller verteilen.<br />

330. Als mögliche Anpassungsstrategien an einen Emissionshandel, der an den<br />

Flottenemissionen ansetzt, stehen der Automobilindustrie neben dem Erwerb von<br />

Emissionsrechten im Wesentlichen drei Optionen zur Verfügung, die auch in<br />

Kombination angewendet werden können (zum Folgenden vgl. DEUBER, 2002,<br />

S. 84 ff.). Diese umfassen die Entwicklung neuer Technologien zur Senkung der<br />

spezifischen CO2-Emissionen, eine Umstrukturierung der angebotenen Produktpalette<br />

hin zu kleineren <strong>und</strong> damit emissionsärmeren Fahrzeugen ("Downsizing") sowie<br />

Marketinganstrengungen zur Förderung des Absatzes kleinerer <strong>und</strong> damit<br />

emissionsärmerer Fahrzeuge. Insbesondere die letzte dieser drei Strategien verspricht<br />

in der längerfristigen Sicht eine weitaus stärkere Wirkung als es möglicherweise auf<br />

den ersten Blick erscheinen könnte. Denn die gegenwärtige Einstellung der<br />

Bevölkerung zum motorisierten Individualverkehr insgesamt wird maßgeblich<br />

mitgeprägt durch die Marketingstrategien der Automobilhersteller (Abschn. 4.2.4).<br />

Sofern es hier zu einem Strategiewechsel kommt, in dessen Rahmen ökologische<br />

Aspekte deutlich stärker betont werden, könnte dies insbesondere im<br />

Zusammenwirken mit dem in Kapitel 9.2 geforderten Tempolimit einen bedeutenden<br />

Beitrag dazu leisten, die gegenwärtig in Teilen der Bevölkerung noch vorherrschende<br />

"PS-Mentalität" zu überwinden.<br />

331. Bis zur Einführung eines Emissionshandels, der an den CO2-Flottenemissionen<br />

der Fahrzeughersteller ansetzt, wären noch zahlreiche Gestaltungsfragen zu lösen.<br />

Jedoch stehen teilweise bereits umfangreiche Vorarbeiten zur Verfügung, auf die<br />

zurückgegriffen werden könnte (insbesondere DEUBER, 2002; HOHENSTEIN et al.,<br />

2002; KNIESTEDT, 1999). Die hierbei im Wesentlichen zu klärenden Fragen beziehen<br />

sich auf die vom Emissionshandel erfassten Fahrzeugtypen, die Bestimmung der<br />

Bemessungsgr<strong>und</strong>lage, die Festlegung der Flottenemissionsstandards für die<br />

einzelnen Hersteller <strong>und</strong> ihre Verschärfung im Zeitverlauf sowie die mögliche<br />

Verbindung mit dem sektoralisierten Emissionshandel zwischen stationären

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