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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Selbstverpflichtung scheint jedoch ungeeignet, diese weiter gehende<br />

Verbrauchsenkung zu initiieren. Insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass die<br />

Selbstverpflichtung auf das Nachfrageverhalten <strong>und</strong> damit auf die Beschaffenheit der<br />

tatsächlich verkauften PKW-Flotte nur indirekten Einfluss hat. Insofern ist auch eine<br />

weiter gehende Verbrauchsreduktion mit dem Ziel von 120 g CO2/km bis zum<br />

Jahre 2012 nur durch alternative Instrumente zu erreichen, welche die Inkongruenz<br />

von Normadressat <strong>und</strong> -erfüllenden beseitigen.<br />

323. In der Selbstverpflichtung wurde für das Jahr 2003 eine Überprüfung einer<br />

weiter gehenden CO2-Reduktion mit dem Ziel von 120 g CO2/km bis zum Jahre 2012<br />

vereinbart. Dazu ist 2003 eine Studie erschienen, die von ACEA in Auftrag gegeben<br />

wurde <strong>und</strong> in der die Auswirkungen einer weiter gehenden CO2-Reduktion von<br />

120 g CO2/km bis zum Jahre 2012 untersucht wurden (Arthur D. Little, 2003). Darin<br />

wurden Zusatzkosten von durchschnittlich 4 000 Euro pro Fahrzeug ermittelt, die bei<br />

einer weiteren Reduktion über die gesamte Fahrzeugflotte um 20 g CO2/km auf<br />

120 g CO2/km anfällt. ACEA befürchtet bei derart hohen zusätzlichen Kosten pro<br />

Fahrzeug eine erhebliche Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit der<br />

europäischen Automobilhersteller verb<strong>und</strong>en mit Arbeitplatzabbau <strong>und</strong> Schließungen<br />

von Produktionsstätten.<br />

Der SRU erachtet die von ACEA angeführten Hinderungsgründe einer weiter<br />

gehenden CO2-Reduktion als nicht stichhaltig. Drohende Wettbewerbsnachteile<br />

aufgr<strong>und</strong> einer Verteuerung der Fahrzeuge mit geringerem CO2-Ausstoß <strong>und</strong> damit<br />

geringerem Kraftstoffverbrauch erscheinen aus zwei Gründen vernachlässigbar: Zum<br />

einen haben JAMA <strong>und</strong> KAMA durch ihre Selbstverpflichtungen auf dem europäischen<br />

Markt keine Wettbewerbsvorteile. Auf anderen Märkten wie bspw. auf dem US-Markt<br />

werden ohnehin Fahrzeuge angeboten, die insbesondere hinsichtlich der<br />

Motoreigenschaften auf die Bedürfnisse der dortigen Nachfrager abgestimmt sind.<br />

Sieht ACEA dennoch die Gefahr der Vorteilsnahme durch das Freifahrerverhalten<br />

einiger Automobilhersteller, muss ACEA konsequenterweise von dem Instrument der<br />

Selbstverpflichtung als solchem Abstand nehmen <strong>und</strong> für alle Hersteller verbindliche<br />

Regelungen fordern. Weiterhin bieten CO2-arme <strong>und</strong> damit Kraftstoff sparende<br />

Fahrzeuge in Zeiten lang anhaltender hoher Kraftstoffpreise sogar einen<br />

Wettbewerbsvorteil gegenüber Fahrzeugen mit höherem Kraftstoffverbrauch.<br />

In der Modellrechnung der Studie von Arthur D. Little (2003), in welcher zusätzliche<br />

Kosten von durchschnittlich 4 000 Euro pro Fahrzeug ermittelt wurden, um das<br />

120 g CO2/km-Ziel zu erreichen, wurde von Vermeidungskosten ausgegangen, die<br />

anfangs bei 50 €/t CO2 liegen <strong>und</strong> bis auf 900 €/t CO2 ansteigen. In der<br />

Gemeinschaftsstudie von EUCAR (European Council for Automotive Research and<br />

Development), CONCAWE (Conservation of Clean Air and Water in Western Europe)

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