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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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LKW um bis zu 5 % erwartet werden (Tz. 283). Verschiedene Prognosen gehen von<br />

einer 5- bis 7%igen bzw. 10 %igen Reduktion des durchschnittlichen<br />

Kraftstoffverbrauchs bei LKW von 1997 bis 2015 aus (BIRNBAUM et al., 2002,<br />

S. 83 f.).<br />

7.3.3 Umsetzungsmöglichkeiten<br />

314. Zur Reduzierung der spezifischen CO2-Emissionen, <strong>und</strong> damit zur Reduzierung<br />

des spezifischen Kraftstoffverbrauchs, bestehen derzeit keine ordnungsrechtlichen<br />

Vorgaben. Eine ordnungsrechtliche Steuerung ist in diesem Bereich zwar prinzipiell<br />

möglich, jedoch weisen ökonomische Instrumente gerade in Bezug auf die<br />

Reduzierung von CO2-Emissionen eine Reihe unbestrittener Vorteile auf, die<br />

insbesondere die Frage der gesamtwirtschaftlichen Effizienz betreffen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> präferiert der SRU im Rahmen einer quellenbezogenen Strategie zur<br />

Verminderung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen gr<strong>und</strong>sätzlich den Einsatz<br />

ökonomischer Instrumente. Dabei könnte es auf den ersten Blick ideal erscheinen,<br />

verkehrsbedingte CO2-Emissionen mittels eines einzigen preispolitischen Instrumentes<br />

zu regulieren, das möglichst nahe am Kraftstoffverbrauch ansetzt. Eine solche<br />

Vorgehensweise erscheint jedoch in Anbetracht der vorliegenden Preiselastizitäten als<br />

politisch nicht durchsetzungsfähig. So ist nach HANLY et al. (2002, S. 11) im<br />

Personenverkehr davon auszugehen, dass eine Steigerung der Kraftstoffpreise um<br />

10 % in der kurzfristigen Betrachtung einen Nachfragerückgang um lediglich circa 3 %<br />

auslöst. Selbst in der langfristigen Betrachtung, also unter Berücksichtigung weiter<br />

gehender Anpassungsoptionen, beträgt dieser Wert nur etwa 6 %. Diese Ergebnisse<br />

sind im Wesentlichen mit zahlreichen weiteren Studien zur Preiselastizität der<br />

Kraftstoffnachfrage im Personenverkehr konsistent (Victoria Transport Policy Institute,<br />

2004; KNIESTEDT, 1999). Die Reaktionsträgheit in Bezug auf die Kraftstoffpreise wird<br />

darüber hinaus auch aus einer Umfrage im Auftrag des <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamtes deutlich,<br />

nach der lediglich 60 % der befragten Fahrzeughalter angeben, dass sie erst bei einer<br />

Verdoppelung des Benzinpreises gegenüber dem Niveau des Jahres 2002 ihr<br />

Fahrverhalten überhaupt ändern würden (KUCKARTZ <strong>und</strong> GRUNENBERG, 2002,<br />

S. 73). Dabei ist zudem zu beachten, dass nach Erfahrungen aus früheren Umfragen<br />

davon auszugehen ist, dass gerade bei einer schrittweisen Preiserhöhung ein<br />

Gewöhnungseffekt eintritt, <strong>und</strong> die tatsächliche Verhaltensänderung weniger deutlich<br />

ausfällt, wie die jeweiligen Umfrageergebnisse es nahe legen (DAT, 2002).<br />

Im Bereich des Güterverkehrs sind die Elastizitäten in Bezug auf die Kraftstoffpreise in<br />

der Regel noch geringer als im Personenverkehr, denn die Kraftstoffkosten stellen im<br />

Durchschnitt über alle Gütergruppen betrachtet nur circa 6 % der Transportkosten im<br />

Güternahverkehr <strong>und</strong> 19 % im Güterfernverkehr dar. Hinzu kommt, dass die

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