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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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nachträglich in die Förderung mit einbezogen werden. Dieselneufahrzeuge, die einen<br />

Emissionswert von 5 mg/km einhalten, sollen mit 350 Euro über die<br />

Kraftfahrzeugsteuer gefördert werden. Für die Um- <strong>und</strong> Nachrüstung von PKW sollen<br />

schwächere Emissionswerte gelten; die Förderung hierbei soll 250 Euro betragen. Die<br />

Steuererleichterung soll bis 31. Dezember 2007 befristet sein. Dem Vorschlag der<br />

B<strong>und</strong>esregierung müssen die B<strong>und</strong>esländer, die für die Kfz-Steuer zuständig sind,<br />

noch zustimmen.<br />

Prinzipiell unterstützt der SRU das Anliegen der B<strong>und</strong>esregierung, die Einführung des<br />

Partikelfilters bei Dieselfahrzeugen über die Schaffung finanzieller Anreize zu<br />

beschleunigen. Aus zwei Gründen ist das Vorhaben der B<strong>und</strong>esregierung, welches<br />

primär auf die Förderung der Einführung des Partikelfilters bei Neufahrzeugen setzt,<br />

problematisch. Zum einen ist vor dem Hintergr<strong>und</strong> der aktuellen Entwicklung des<br />

Marktes für Diesel-PKW, auf dem bereits ein großer Teil der Fahrzeuge serienmäßig<br />

mit Partikelfiltern angeboten <strong>und</strong> nachgefragt wird, <strong>und</strong> der kommenden Einführung der<br />

Euro-5-Norm ohnehin mit einer raschen Diffusion der Filtertechnik zu rechnen. Den<br />

Markttrend verstärkt zurzeit auch die öffentliche Debatte um die Risiken von Feinstaub<br />

<strong>und</strong> um mögliche lokale Verkehrsbeschränkungen für Fahrzeuge ohne Partikelfilter.<br />

Zum anderen ist die Kosten-Wirksamkeits-Relation für die Nachrüstung vieler<br />

Altfahrzeuge deutlich besser als für die Erstausstattung von Neufahrzeugen.<br />

Beispielsweise ist eine Partikelfilternachrüstung von Fahrzeugen der Euro-3-Norm<br />

zwar teurer als die Ausstattung von Neufahrzeugen, erbringt aber insbesondere bei<br />

längerer Restlaufzeit der Motoren eine deutlich höhere reale Emissionsminderung.<br />

Somit kann man davon ausgehen, dass unter der Zielsetzung einer möglichst raschen<br />

Verminderung der Partikelemissionen die Vermeidungskosten bei der Nachrüstung<br />

geringer sind als beim Serieneinbau der Filtertechnik in Neuwagen. Aus den<br />

genannten Gründen sollten umweltpolitische Maßnahmen, die eine Nachrüstung von<br />

Altfahrzeugen mit Partikelfiltern fördern, eine deutlich höhere Priorität erhalten. Eine<br />

weitere Differenzierung der Kfz-Steuer nach Maßgabe der Partikelemissionen ergänzt<br />

um eine finanzielle Förderung der Filternachrüstung stellt hierbei einen gleichermaßen<br />

wirtschaftlichen wie wirksamen Lösungsansatz dar.<br />

Für eine steuerliche Begünstigung von Altfahrzeugen wäre allerdings die von der<br />

B<strong>und</strong>esregierung geplante zeitliche Befristung bis 2007 nicht sinnvoll, da nicht<br />

abzusehen ist, dass bis zu diesem Zeitpunkt eine umfangreiche Nachrüstung der<br />

Altfahrzeuge erfolgt ist (SRU, 2005).Eine der Hauptquellen der Partikelemissionen des<br />

Verkehrs sind neben den älteren PKW die Nutzfahrzeuge. Zukünftig müssen daher<br />

auch Maßnahmen ergriffen werden, die den Einbau effektiver<br />

Emissionsminderungstechniken bei denjenigen Nutzfahrzeugen fördern, deren<br />

Abgasemissionen nicht den neueren EU-Standards entsprechen, zum Beispiel über<br />

eine (weitere) Ausdifferenzierung mit einer substanziellen Erhöhung der Kfz-Steuer für

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