09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

244<br />

Ein Nachteil dieser Technik ist die notwendige Zufuhr des Reduktionsmittels, das in<br />

einem separaten Tank mitgeführt werden muss. Die Nutzfahrzeughersteller haben sich<br />

zusammen mit der Mineralölwirtschaft für eine wässrige Harnstofflösung entschieden<br />

(AdBlue). Vorschläge für den stufenweisen Aufbau einer Infrastruktur liegen bereits vor<br />

(DGMK, 2003). Entwicklungsbedarf besteht hinsichtlich der Kontrollmöglichkeiten für<br />

die ordnungsgemäße Funktion der SCR-Anlagen einschließlich der Kontrolle über<br />

Füllmenge <strong>und</strong> Qualität des mitgeführten AdBlue. Die Verwendung schwefelfreier<br />

Kraftstoffe ist für den Einsatz von SCR-Katalysatoren Voraussetzung (ACEA, 2000).<br />

Partikelfilter<br />

284. Moderne Partikelfiltersysteme, die nach dem Prinzip der Tiefenfiltration<br />

(Adsorption am Filtermaterial) arbeiten, zeichnen sich dadurch aus, dass der<br />

Abscheidegrad für lungengängige Feinpartikel höher ist, als für größere Partikel. Wie in<br />

einem Langzeittest des ADAC nachgewiesen wurde, reduzieren diese Partikelfilter<br />

daher die Partikelanzahl um den Faktor 10 000, also um bis zu 99,999 %, während die<br />

Partikelmasse um etwa 98 % gemindert wird (GAUSS, 2001). In den Keramikfiltern<br />

werden die Feinstäube zunächst gespeichert <strong>und</strong> dann in regelmäßigen Abständen<br />

(alle 800 bis 1 000 km) bei etwa 500º C verbrannt. Dies kann entweder durch Zufuhr<br />

eines Additivs geschehen, das die Abbrenntemperatur der Partikel senkt, oder durch<br />

Temperaturerhöhung des Abgases über eine gezielte Kraftstoffnacheinspritzung.<br />

Additivsysteme bedürfen alle 80 000 bis 120 000 km einer Nachfüllung. Der durch die<br />

Regenerationsphase bedingte Mehrverbrauch ist über die gesamte Kilometerleistung<br />

mit maximal 2 % gering; der Langzeittest des ADAC ergab sogar einen Mehrverbrauch<br />

von nur 0,6 % (GAUSS, 2001).<br />

Mittlerweile haben Partikelfilter für PKW Serienreife erlangt. Im Oktober 2004 wurden<br />

mehr als 60 Fahrzeugmodelle von 13 Fahrzeugherstellern mit Partikelfiltern – zum Teil<br />

zu Aufpreisen zwischen 522 <strong>und</strong> 806 Euro – angeboten (VCD, 2004). Für<br />

Nutzfahrzeugmotoren ist die Partikelfiltertechnik verfügbar <strong>und</strong> wurde bereits<br />

erfolgreich in zahlreichen Dieselbussen des öffentlichen Nahverkehrs eingebaut (BMU,<br />

2004c).<br />

285. Es sind auch Abgasnachbehandlungstechniken in der Entwicklung, die eine<br />

geringere Reduktionsleistung als die oben genannten Partikelfilter besitzen. Beim so<br />

genannten PM-Filter Katalysator wird die Partikelmasse um 50 bis 70 % reduziert, die<br />

Anzahl der Partikel um bis zu 80 %, wobei vor allem Partikel der Größenordnung 20 bis<br />

100 nm entfernt werden (www.siemensvdo.de). Durch die offene Kanalstruktur kann<br />

der PM-Filter Katalysator nicht verstopfen. Die NOx-Emissionen werden in<br />

Stickstoff (N2) umgewandelt. Der Einsatz des PM-Filter Katalysators wird sowohl für<br />

Nutzfahrzeuge (JACOB et al., 2002) als auch für Diesel-PKW (DIEFKE et al., 2003)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!