09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

242<br />

Luft-Kraftstoffverhältnis (λ = 1). Ansonsten werden entweder die CO- <strong>und</strong> HC- oder die<br />

NOx-Emissionen nicht mehr effektiv reduziert. Eine elektronische λ-Regelung stellt mit<br />

Hilfe der λ-Sonde das Verhältnis ein. Allerdings wurde bei einigen Fahrzeugtypen<br />

beobachtet, dass in bestimmten Bereichen der Motorkennfelder (hohe Lasten bzw.<br />

hohe Drehmomente), die vom europäischen Abgastestzyklus nicht mehr erfasst<br />

werden, eine Anfettung des Gemisches zugunsten einer höheren Leistung erfolgt,<br />

sodass der Ausstoß von CO <strong>und</strong> HC ansteigt (vgl. Tz. 296).<br />

Mit der Einführung des 3-Wege-Katalysators war ein Anstieg von klimarelevanten N2O-<br />

Emissionen aus dem PKW-Sektor verb<strong>und</strong>en. N2O entsteht als unerwünschtes<br />

Nebenprodukt bei der unvollständigen Reduktion von NO. Ottomotoren mit Katalysator<br />

stoßen etwa 4- bis 6fach mehr N2O aus als Ottomotoren ohne Katalysator<br />

(HAUSBERGER, 1999). An den gesamten europäischen N2O-Emissionen machte der<br />

<strong>Straßenverkehr</strong> im Jahre 2002 zwar nur einen Anteil von 7 % aus, die absoluten N2O-<br />

Emissionen des <strong>Straßenverkehr</strong>s stiegen jedoch von 1990 bis 2002 in Europa um<br />

143 %, in Deutschland um 53 % (EEA, 2004, S. 55, 72). Das Maximum scheint aber<br />

überschritten. Zwischen 2001 <strong>und</strong> 2002 war ein Rückgang der N2O-Emissionen um<br />

5 % zu verzeichnen. Auch zukünftig ist zu erwarten, dass durch zunehmend strengere<br />

Abgasgrenzwerte <strong>und</strong> verbesserte Katalysatortechniken die N2O-Emissionen nicht<br />

weiter ansteigen, sondern eher sinken werden (UBA, 2004a).<br />

Oxidationskatalysator in Diesel-PKW<br />

281. Serienmäßig werden heute in Diesel-PKW Oxidationskatalysatoren eingesetzt,<br />

mit denen CO <strong>und</strong> HC um etwa 90 % gemindert <strong>und</strong> die flüchtigen Bestandteile (d. h.<br />

angelagerte Kohlenwasserstoffe) des Partikelstroms reduziert werden können. Der<br />

Oxidationskatalysator ist Teil der Strategie, durch Abgasrückführung innermotorisch die<br />

NOx-Bildung hintanzuhalten <strong>und</strong> durch die Nachbehandlung die Produkte der<br />

unvollständigen Verbrennung zu reduzieren. Zur Verringerung der Rußpartikel <strong>und</strong> der<br />

NOx-Emissionen kann der Oxidationskatalysator selbst nicht beitragen, weshalb<br />

Oxidationskatalysatoren in Kombination mit einer Abgasrückführung alleine nicht<br />

ausreichen, um die Euro-4-Normen in Bezug auf Partikel <strong>und</strong> NOx einzuhalten (ACEA,<br />

2000).<br />

NOx-Speicherkatalysatoren<br />

282. Bei direkteinspritzenden Ottofahrzeugen <strong>und</strong> bei Diesel-PKW kann eine<br />

Abgasnachbehandlung mit 3-Wege-Katalysator wegen des Betriebs mit hohem<br />

Luftüberschuss nicht erfolgen. Speicherkatalysatoren oxidieren im normalen mageren<br />

Betriebszustand (λ > 1) das NO <strong>und</strong> absorbieren es in Form von Nitrat. In bestimmten<br />

Intervallen muss eine kurzzeitige Anfettung (λ < 1) im Motor erfolgen, damit das<br />

gespeicherte Nitrat reduziert <strong>und</strong> der Katalysator regeneriert wird. Die Regelung dieses

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!