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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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239<br />

Bei der weiteren Reduktion der Schadstoffemissionen aus dem <strong>Straßenverkehr</strong><br />

müssen daher hauptsächlich die technischen Potenziale zur Minderung der NOx- <strong>und</strong><br />

Feinstaubemissionen aus PKW <strong>und</strong> Nutzfahrzeugen weiter ausgeschöpft werden.<br />

7.2.2 Technische Reduktionspotenziale<br />

274. Die Verbrennungsbedingungen in Otto- <strong>und</strong> Dieselmotoren lassen aufgr<strong>und</strong> des<br />

Funktionsprinzips <strong>und</strong> unabdingbarer, konstruktiver Merkmale keine schadstofffreie<br />

Verbrennung der Kraftstoffe zu. Die ungereinigten Abgase enthalten Produkte der<br />

unvollständigen Verbrennung (CO, HC <strong>und</strong> Partikel sowie NOx) in Folge hoher<br />

Verbrennungstemperaturen. Schadstoffarme Abgase sind nur in Kombination<br />

innermotorischer Maßnahmen mit Nachbehandlungssystemen zu erreichen.<br />

Die ungereinigten Abgase von Ottomotoren, die homogene Gemische verbrennen<br />

(Motoren mit konventioneller Saugrohreinspritzung bzw. Direkteinspritzer im<br />

Homogenbetrieb), enthalten vor allem CO, HC <strong>und</strong> NOx als Schadstoffe. Die Bildung<br />

dieser Schadstoffe hängt vom Luft-Kraftstoffverhältnis λ <strong>und</strong> der<br />

Verbrennungstemperatur ab. Bei Kraftstoffüberschuss, d. h. Luftmangel (fettes<br />

Gemisch mit λ < 1) entstehen vor allem CO <strong>und</strong> HC, bei hoher Temperatur mit<br />

ausreichendem Sauerstoffangebot (λ ≈ 1,1) vorrangig NOx-Emissionen. Bei mageren<br />

Gemischen (λ > 1,2) sinken die NOx-Emissionen wieder, während der HC-Ausstoß<br />

ansteigt. Partikelemissionen entstehen bei unvollständiger Verbrennung vor allem für<br />

λ < 0,6 (MERKER <strong>und</strong> STIESCH, 1999). Für die Funktion eines 3-Wege-Katalysators<br />

nach heutigem technischen Standard ist die Einhaltung von λ = 1 erforderlich. Motoren,<br />

die mit diesem System ausgerüstet sind, verfügen über eine λ-Regelung, welche die<br />

Kraftstoffmenge entsprechend bemisst.<br />

275. Dieselmotoren arbeiten prinzipiell mit Luftüberschuss λ > 1 <strong>und</strong> hohen<br />

Verbrennungstemperaturen, die ungereinigten Abgase enthalten daher große NOx-<br />

Mengen. Der Luftüberschuss nimmt mit steigender Last ab. Die Einspritzung des<br />

flüssigen, in Vergleich zu Benzin schlecht verdampfbaren Dieselkraftstoffes führt<br />

zudem zu inhomogenen Verbrennungsbedingungen. In der Flamme tritt lokal<br />

Luftmangel auf, es kommt zur Rußpartikelbildung. Die Tendenz zur Partikelbildung ist<br />

umso höher, je niedriger Luftüberschuss <strong>und</strong> Verbrennungstemperatur sind, das heißt<br />

je höher die Last oder aber die Abgasrückführungsrate ist. Die Abgasrückführung ist<br />

eine Technik, um innermotorisch die NOx-Bildung zu reduzieren, da mit steigendem<br />

Abgasanteil in der Zuluft die Verbrennungstemperatur sinkt. Durch die<br />

entgegengesetzte Wirkung von Luftüberschuss <strong>und</strong> Verbrennungstemperatur auf<br />

Partikel- bzw. NOx-Bildung besteht bei der innermotorischen Optimierung ein<br />

Zielkonflikt zwischen Partikel- <strong>und</strong> NOx-Reduktion.

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