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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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sich derzeit verschiedene Untersuchungen mit den Bedingungen <strong>und</strong> Voraussetzungen<br />

für die Dauerhaftigkeit der lärmmindernden Wirkung befassen. Dies geschieht in<br />

Deutschland (BAST, 2004b), aber auch in einem umfangreichen Praxisprogramm in<br />

der Schweiz (BUWAL <strong>und</strong> ASTRA, 2004).<br />

Besonders hohe Lärmminderungen erzielen doppellagige, offenporige Straßenbeläge.<br />

Auf einer B<strong>und</strong>esstraße mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h wurden<br />

Geräuschemissionsminderungen von 7 dB(A) für PKW <strong>und</strong> 6 dB(A) für LKW im<br />

Vergleich zum Referenzbelag nach der Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen<br />

(RLS-90) ermittelt (BECKENBAUER <strong>und</strong> WEIßENBERGER, 2004). Die zusätzliche<br />

Schallabsorption der doppellagigen, offenporigen Straßenbeläge kann somit im<br />

Vergleich zu anderen lärmarmen Fahrbahndecken auch die Lärmemissionen von LKW-<br />

Reifen <strong>und</strong> teilweise sogar die Antriebsgeräusche wirksamer mindern. Weiteren<br />

Vorteilen doppellagiger, offenporiger Straßenbeläge wie Lärmminderung auch bei<br />

Nässe (kein "Zischen"), verringertes Aquaplaning, kaum Sprühfahnenbildung steht<br />

gegenüber, dass diese Fahrbahndecken beim Bau derzeit noch etwa doppelt so hohe<br />

Kosten wie herkömmliche Fahrbahndecken verursachen, eine regelmäßige Reinigung<br />

benötigen, im Winterdienst größere Streusalzmengen <strong>und</strong> ein gezieltes Streuen<br />

erfordern <strong>und</strong> hohe Anforderungen an Reparaturen stellen (KÜHNE, 2003; WEBER<br />

<strong>und</strong> LIPPERT, 2004). Zu den Reinigungsverfahren gibt es noch Forschungsbedarf.<br />

Daher sind diese Beläge nur unter bestimmten Bedingungen einsetzbar. In<br />

Deutschland wurde dieser doppellagige, offenporige Asphalt bisher erst an einer<br />

Versuchsstrecke bei Augsburg eingesetzt, während er in den Niederlanden bereits<br />

breiter verwendet wird. Auch stehen Langzeiterfahrungen mit der Dauerhaftigkeit der<br />

Lärmminderung dieser Fahrbahndecken noch aus, die an der genannten<br />

Versuchsstrecke nun weiter untersucht werden soll (KÜHNE, 2004).<br />

In verschiedenen Versuchen mit dichten Standard-Fahrbahndecken<br />

(Splittmastixasphalt <strong>und</strong> Beton mit Jutetuchtextur) zeigte sich, dass diese durch<br />

Modifizierung des Herstellungsprozesses lärmtechnisch um 1 dB(A) verbessert werden<br />

können (BAST, 2004a, S. 84).<br />

264. In den Niederlanden werden bereits seit 1989 auf außerörtlichen Straßen<br />

standardmäßig lärmarme Fahrbahndecken eingebaut, ab 2006/2007 sollen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich nur noch solche Fahrbahnbeläge verwendet werden, die dem<br />

akustischen Standard doppellagiger, offenporiger Fahrbahndecken entsprechen<br />

(VROM, 2004). Gleichzeitig wurde ein Programm zum innerörtlichen Einbau lärmarmer<br />

Fahrbahndecken aufgelegt. Im Ergebnis wurden innerorts Lärmminderungen von 3,0<br />

bis 4,9 dB(A) ermittelt, <strong>und</strong> die Kosten für lärmarme Fahrbahndecken sind im Laufe<br />

des Programms gesunken (VROM <strong>und</strong> CROW, 2003). Der innerörtliche Bereich ist

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