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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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werden von circa 80 % aller Reifen erfüllt, ohne dass diese systematisch teurer wären<br />

oder die sonstigen Reifeneigenschaften beeinträchtigt wären (UBA, 2003a). Auch<br />

r<strong>und</strong>erneuerte LKW-Reifen, die trotz eines Marktanteils von r<strong>und</strong> 50 % von der EG-<br />

Richtlinie nicht erfasst werden, haben kein gr<strong>und</strong>sätzlich anderes Emissionsverhalten<br />

als Neureifen (SLIWA, 2004).<br />

262. Insgesamt ist somit eine Absenkung der Grenzwerte auf etwa 70 bis 71 dB(A)<br />

in der Richtlinie 2001/43/EG für fast alle Reifenarten, entsprechend einer Verringerung<br />

der Grenzwerte um ein bis sieben Dezibel je nach Reifenklasse, leicht möglich <strong>und</strong><br />

würde die lauteren Reifen aus dem Markt drängen. Lediglich LKW-Antriebsachsreifen<br />

können diese Werte noch nicht erreichen. Hinzu kommt, dass lärmarme Autoreifen<br />

aufgr<strong>und</strong> ihres geringeren Rollwiderstandes auch eine Kraftstoffeinsparung von bis zu<br />

5 % im Vergleich zu handelsüblichen Reifen erzielen können (STENSCHKE <strong>und</strong><br />

RAUTERBERG-WULFF, 2004). Bei LKW-Reifen sind Antriebsachsenreifen um 4 bis<br />

5 dB(A) lauter als Lenkachsenreifen (BAST, 2004a, auch Abb. 7-2), sodass sich bei<br />

den LKW die weitere Entwicklung vor allem auf Antriebsachsenreifen konzentrieren<br />

sollte. Eine weitere Reduktion der Rollgeräusche bereits leiser Reifen um etwa 3 dB(A)<br />

ist möglich, bspw. durch Verwendung von Schaum im Reifen, sofern von den<br />

Fahrzeugherstellern Zugeständnisse an andere Reifeneigenschaften wie Laufleistung<br />

<strong>und</strong> Handling gemacht werden (STEVEN, 2003). Neue Reifenkonzepte lassen ein<br />

zukünftig erschließbares Reduktionspotenzial von etwa 5 dB(A) erwarten (RUST, 2003,<br />

S. 7).<br />

Lärmarme Straßenbeläge<br />

263. Lärmarme Fahrbahndecken werden derzeit intensiv untersucht <strong>und</strong><br />

weiterentwickelt, insbesondere im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit der Lärmminderung<br />

(z. B. im EU-Projekt "Sustainable Road Surfaces for Traffic Noise Control" <strong>und</strong> in<br />

mehreren Projekten der B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen). Mit offenporigen<br />

Asphaltdeckschichten (OPA) lassen sich auf Autobahnen Lärmreduktionen von etwa<br />

5 dB(A) erzielen (ULLRICH, 2002), die jedoch nach etwa sechs Jahren signifikant<br />

abnehmen (BAST, 2004a, S. 84). Dickere offenporige Deckschichten erzielen dabei<br />

höhere Geräuschminderungen als dünnere (BAST, 2004a, S. 51). Im Rahmen des<br />

Verb<strong>und</strong>forschungsvorhabens "Leiser <strong>Straßenverkehr</strong>" konnte durch den Einbau einer<br />

offenporigen Betondecke sogar eine Anfangsgeräuschminderung von 7 dB(A)<br />

gegenüber dem Referenzbelag erzielt werden, ohne dass die Kosten erheblich über<br />

denen herkömmlicher Fahrbahnen lagen. Allerdings war die Griffigkeit des Belages<br />

noch unbefriedigend (BAST, 2004a). In der Praxis noch zu testen sind weiterhin<br />

poroelastische Beläge, die in Versuchen ein sehr hohes Lärmminderungspotenzial von<br />

7 bis 10 dB(A) erzielen konnten (BUWAL <strong>und</strong> ASTRA, 2004, S. 27 f.). Allerdings nimmt<br />

die lärmmindernde Wirkung generell mit der Alterung der Fahrbahnbeläge ab, sodass

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