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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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222<br />

Minderungspotenzial beizumessen ist, erscheint dem SRU eine weiter gehende<br />

Ausschöpfung der technischen Potenziale zur CO2-Minderung bei Kraftfahrzeugen mit<br />

konventioneller Antriebstechnik als vordringlich.<br />

Emissionshandel, CO2-orientierte Kfz-Steuer <strong>und</strong> Ökosteuer kombinieren: Zur<br />

wirksamen Regulierung der CO2-Emissionen aus Kraftfahrzeugen ist eine Kombination<br />

ökonomischer Instrumente erforderlich, bei der die Steuerung auf verschiedene<br />

Anknüpfungspunkte verteilt wird. Die gegenwärtige Selbstverpflichtung der<br />

Automobilindustrie ist unbefriedigend, weil sie durch keinerlei Sanktionsmechanismen<br />

flankiert wird <strong>und</strong> die vereinbarten Emissionsreduktionen kaum über das business-as-<br />

usual-Niveau hinausgehen. Sie sollte deshalb in ein verpflichtendes System<br />

handelbarer Emissionsrechte münden, das an den Flottenemissionen der einzelnen<br />

Fahrzeughersteller ansetzt <strong>und</strong> mit dem derzeitigen Emissionshandelssystem für<br />

Industrieanlagen verkoppelt ist. In einem ersten Zwischenschritt sollten damit die<br />

spezifischen CO2-Emissionen der neu abgesetzten Fahrzeugflotte bis 2012 auf<br />

100 g CO2/km absenkt werden, als längerfristige Zielsetzung ist eine weitere Senkung<br />

anzustreben. Zur nachfrageseitigen Stützung dieses Systems sollte die Kfz-Steuer auf<br />

eine CO2-orientierte Bemessungsgr<strong>und</strong>lage umgestellt, progressiv ausgestaltet <strong>und</strong> bei<br />

Neuzulassung eines Fahrzeugs für mehrere Jahre im Voraus erhoben werden. Um zu<br />

vermeiden, dass die steigende Energieeffizienz der Fahrzeuge einen Anreiz zur<br />

Ausdehnung der Fahrleistung gibt, ist es darüber hinaus unabdingbar, dass die<br />

Kraftstoffpreise im Rahmen der ökologischen Steuerreform weiterhin langsam, aber<br />

kontinuierlich <strong>und</strong> für alle Beteiligten voraussehbar angehoben werden.<br />

253. Eine weitere Minderung der Belastungen durch Lärm, Stickstoffoxide,<br />

Feinstäube <strong>und</strong> CO2 ist notwendig (s. Kap. 2). Neben anderen Vermeidungs- <strong>und</strong><br />

Verminderungsstrategien müssen auch die Potenziale der Maßnahmen an der Quelle<br />

weiter ausgeschöpft werden. Maßnahmen an der Quelle besitzen eine relativ hohe<br />

Akzeptanz bei Herstellern <strong>und</strong> Nutzern von Fahrzeugen (Tz. 187), sodass diese<br />

Maßnahmen in der Regel auf geringen politischen Widerstand stoßen (Tz. 121). Von<br />

Bedeutung für den Erfolg dieses Instrumentes sind allerdings auch anspruchsvolle <strong>und</strong><br />

langfristig angekündigte Ziele, die einen Anreiz bilden, immer bessere technische<br />

Lösungen zu entwickeln. Während auf diese Weise die Abgasemissionen des Verkehrs<br />

in den letzten Jahrzehnten bedeutend vermindert werden konnten (Abschn. 7.2.1),<br />

wurden die eher geringen Lärmminderungen am Fahrzeug vom wachsenden<br />

Verkehrsaufkommen überkompensiert (Tz. 254).<br />

In den folgenden Kapiteln 7.1 bis 7.3 werden in Bezug auf die Lärmminderung, die<br />

Schadstoffminderung <strong>und</strong> die CO2-Minderung zunächst die bestehenden technischen<br />

Minderungspotenziale beschrieben <strong>und</strong> daran anknüpfend die Maßnahmen dargestellt,

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