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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Fahrzeug jedoch nicht, beim Lärm- <strong>und</strong> Klimaschutz sind sie nicht ausreichend (vgl.<br />

Kap. 7).<br />

249. Das Leistungspotenzial von Verlagerungsstrategien unterscheidet sich je nach<br />

Verkehrsart: dem Nahverkehr, dem Personenfernverkehr <strong>und</strong> dem Güterverkehr. Die<br />

<strong>Umwelt</strong>vorteile von Bahn- <strong>und</strong> öffentlichem Personennahverkehr sind gegenüber dem<br />

<strong>Straßenverkehr</strong> in den meisten Fällen bedeutsam. Im Nahverkehr <strong>und</strong> auf einzelnen<br />

strategischen Korridoren sind gr<strong>und</strong>sätzlich auch bedeutsame Verkehrsanteile der<br />

umweltfre<strong>und</strong>lichen Verkehrsträger erreichbar <strong>und</strong> erstrebenswert (vgl. Kap. 8.2,<br />

Kap. 9.1 <strong>und</strong> Kap. 10.3), jedoch sind die potenziellen zusätzlichen Verkehrsanteile im<br />

übrigen Fernverkehr wesentlich schwerer zu erschließen. Eine forcierte<br />

Wachstumsstrategie für die umweltfre<strong>und</strong>lichen Verkehrsträger setzt insofern<br />

erhebliche Investitionen <strong>und</strong> ein aktives regulatives Gegensteuern gegen die in die<br />

andere Richtung weisenden Markttrends voraus. Sie stößt damit auch an schwer<br />

überwindbare ökonomische <strong>und</strong> politische Grenzen. Auch deshalb dürfen<br />

Verlagerungsstrategien lediglich ein Element einer umfassender ausgerichteten<br />

umweltzielorientierten Verkehrspolitik bilden. Sie sind aber hinsichtlich der Entlastung<br />

ökologisch empfindlicher Korridore <strong>und</strong> Regionen unersetzlich.<br />

250. Eine "integrierte Verkehrspolitik" ist letztlich immer noch Anpassung an <strong>und</strong><br />

damit Ermöglichung von weiterem Verkehrswachstum. Auch wenn es hierdurch gelingt,<br />

relative <strong>Umwelt</strong>verbesserungen im Vergleich zum Trend zu erreichen, so sind<br />

anspruchsvolle <strong>Umwelt</strong>ziele im Rahmen einer "integrierten Verkehrspolitik" nicht oder<br />

nur zu sehr hohen kompensatorischen Kosten erreichbar. Sie ist hinsichtlich der<br />

<strong>Umwelt</strong>dimension nicht wirklich integriert. In ihrer distributiven, die verkehrspolitischen<br />

Anspruchsgruppen befriedigenden Logik hat sie lediglich ein hohes Akzeptanzpotenzial<br />

für diese Gruppen.<br />

251. Hinsichtlich des ökologischen <strong>Umwelt</strong>entlastungspotenzials, der Effektivität <strong>und</strong><br />

der Akzeptanz einer auf die Senkung der Verkehrsintensität der Wirtschaft<br />

ausgerichteten Politik besteht noch erheblicher Forschungsbedarf. Qualitative<br />

Abschätzungen hierzu lassen eine so bewirkte Drosselung des Verkehrswachstums<br />

möglich erscheinen. Ansatzpunkte bieten insbesondere ein wirtschaftlicher<br />

Strukturwandel, der die Materialintensität der Wirtschaft vermindert, die verstärkte<br />

Nutzung regionalwirtschaftlicher Innovationspotenziale, eine verkehrssparende<br />

Siedlungspolitik <strong>und</strong> die Mobilisierung von Verkehrssubstitutionspotenzialen durch den<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologieeinsatz, wenn er in eine<br />

umweltzielbezogene Verkehrspolitik integriert wird. Von einem isolierten Informations<strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologieeinsatz sind hingegen verkehrserzeugende Effekte zu<br />

erwarten. Langfristig kann eine auf Drosselung des Verkehrswachstums setzende<br />

Politik den langfristigen, durch das Verkehrswachstum ausgelösten, strukturellen

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