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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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wünschenswert wäre (s. a. Tz. 399 f.). Dieses kann nur durch gesamtplanerische<br />

Maßnahmen, die zum Beispiel eine gleichzeitige innerörtliche<br />

Verkehrsentschleunigung durch bauliche Veränderungen beinhaltet, erreicht werden.<br />

Auch der weitere Ausbau von Autobahnen als ein Bestandteil der Gestaltung eines<br />

sicheren Verkehrssystems ist sehr kritisch zu bewerten. Das bereits bestehende dichte<br />

Autobahnnetz in Deutschland, die mit einem weiteren Ausbau verb<strong>und</strong>enen hohen<br />

Bau- <strong>und</strong> Erhaltungskosten <strong>und</strong> die Inanspruchnahme von Flächen sprechen gegen<br />

dieses Instrument. Außerdem muss geprüft werden, inwieweit überhaupt noch eine<br />

signifikante Verlagerung der Verkehrsleistung von den Landstraßen auf die<br />

Autobahnen erreicht werden kann, oder ob eine intensivere Anpassung der ländlichen<br />

Verkehrswege an höhere Sicherheitsstandards nicht wesentlich zielführender <strong>und</strong><br />

effizienter wäre, um die Unfall- <strong>und</strong> Opferzahlen in diesen Problemgebieten zu<br />

reduzieren.<br />

246. Übereinstimmend mit den Ländern Schweden, Großbritannien <strong>und</strong> den<br />

Niederlanden ist die Annahme, dass Verkehrsunfälle keine schicksalsgegebenen,<br />

unvermeidbaren Nebenerscheinungen des <strong>Straßenverkehr</strong>s sind, sondern in den<br />

meisten Fällen Folgen von vermeidbarem menschlichem Fehlverhalten darstellen.<br />

Gleiches betrifft auch die Erkenntnis, dass alle gesellschaftlichen Kräfte <strong>und</strong> jeder<br />

einzelne dazu beitragen müssen, die Sicherheit im <strong>Straßenverkehr</strong> zu erhöhen. Ähnlich<br />

wie in den drei genannten Ländern sind die Zuständigkeiten in Deutschland auf<br />

mehrere Ebenen verteilt. Die B<strong>und</strong>esregierung liefert die Vorgaben <strong>und</strong> Instrumente,<br />

während den Ländern die eigentliche Verantwortlichkeit bei der Straßenraumgestaltung<br />

obliegt. Im Unterschied zu den genannten drei Ländern fehlt im deutschen Programm<br />

allerdings eine konkrete Zielsetzung mit Zeitplan. Außerdem ist bisher eine explizite<br />

Verknüpfung des Verkehrssicherheitsprogramms mit der überregionalen<br />

Straßentransportplanung nicht ersichtlich. Gerade die fehlende Zielsetzung sollte nach<br />

Ansicht des SRU behoben werden. Ziele liefern Maßstäbe, an denen die getroffenen<br />

Maßnahmen bewertet werden können. Eine in entsprechenden Zeitabständen<br />

eingeplante Evaluierung des Verkehrssicherheitsprogramms kann den Weg zur<br />

Zielerreichung überprüfen <strong>und</strong> frühzeitig weiteren Handlungsbedarf aufzeigen. Eine<br />

Orientierung für die Zielsetzung liefert das Weißbuch der EU-Kommission, wobei<br />

berücksichtigt werden muss, dass Deutschland durchaus schon Erfolge in der<br />

Verkehrssicherheit erzielt hat <strong>und</strong> im europäischen Vergleich nicht allzu schlecht<br />

dasteht. Trotzdem ist zu erwarten, dass ein konkretes Ziel, in dem vorgegeben wird,<br />

wie weit die Anzahl der Verkehrstoten <strong>und</strong> -verletzten in Deutschland gesenkt werden<br />

soll, auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stößt. Ausgedrückt wird damit auch die<br />

Bereitschaft, die Anstrengungen in diese Richtung zu intensivieren. Obwohl die<br />

Verkehrssicherheit in den Ländern Schweden, Großbritannien <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

bereits im europäischen Vergleich einen sehr hohen Stand erreicht hat, haben sich

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