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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Fahrzeugen, wobei alle betroffenen Akteure vom Nutzer über die Polizei bis hin zum<br />

Straßenplaner mit einbezogen werden sollen.<br />

Niederlande<br />

241. In den Niederlanden erfolgte bereits Anfang der 1970er-Jahre eine intensive<br />

Auseinandersetzung mit Fragen der Verkehrssicherheit (KOORNSTRA et al., 2002).<br />

Trotz oder gerade wegen der anfänglichen Erfolge in der Verkehrssicherheitsarbeit mit<br />

einer jährlichen Minderung der Verkehrsopferzahlen von bis zu 9,2 %, wurde 1983 der<br />

erste nationale <strong>Straßenverkehr</strong>ssicherheitsplan verabschiedet. Darauf aufbauend<br />

wurde eine längerfristige Planung zur Sicherheit im <strong>Straßenverkehr</strong> erarbeitet, in der<br />

zum ersten Mal ein konkretes Reduktionsziel von 25 % weniger Getöteten <strong>und</strong><br />

Verletzten für den Zeitraum von 1985 bis 2000 festgelegt wurde. Ergänzend dazu<br />

wurde 1990 ein weiterführendes Ziel mit einer Reduktion der Anzahl der tödlich<br />

Verunglückten bzw. der Verletzten um 50 % beziehungsweise 40 % bis zum Jahr 2010<br />

festgesetzt. Die Evaluation der Verkehrssicherheitspläne zeigte bereits Anfang der<br />

1990er-Jahre, dass die genannten Ziele mit der damaligen Verkehrspolitik nicht<br />

erreichbar waren <strong>und</strong> es wurde unter der Federführung des SWOV (Institute for road<br />

safety research) eine neues Konzept für eine "Nachhaltige Sicherheit im<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>" erarbeitet (SWOV, 1997). Intention der nachhaltigen<br />

Verkehrssicherheitsstrategie ist die Schaffung einer <strong>Straßenverkehr</strong>sinfrastruktur, die<br />

an die begrenzten Kapazitäten der Menschen angepasst ist. Dies soll in Form von<br />

sicheren Straßen <strong>und</strong> einer technischen Ausstattung der Fahrzeuge, die maximalen<br />

Schutz der Insassen gewährleistet, erreicht werden. Ziel ist es, die Aufgaben der<br />

Fahrzeuglenker zu vereinfachen <strong>und</strong> den Straßenbenutzer so gut wie möglich zu<br />

schulen <strong>und</strong> zu informieren, um ihn somit von unerwünschten <strong>und</strong> gefährlichen<br />

Handlungen abzuhalten.<br />

Der Schlüssel zur Zielerreichung eines nachhaltig sicheren <strong>Straßenverkehr</strong>ssystems<br />

liegt in der systematischen <strong>und</strong> konsistenten Anwendung von drei<br />

Sicherheitsprinzipien:<br />

– eine möglichst "funktionale" Straßennetznutzung, in der nicht vorgesehene<br />

Nutzungen der Straßen unterb<strong>und</strong>en werden,<br />

– ein homogener Verkehr, in dem die Geschwindigkeits-, Massen- <strong>und</strong><br />

Richtungsunterschiede zwischen den Fahrzeugen möglichst gering sind,<br />

– eine einsehbare Straßennutzung, in der Unsicherheiten im <strong>Straßenverkehr</strong> durch<br />

eine verbesserte Übersichtlichkeit im Straßenverlauf <strong>und</strong> eine gute Vorhersehbarkeit<br />

des Verhaltens anderer <strong>Straßenverkehr</strong>steilnehmer minimiert werden.

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