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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Schweden<br />

210<br />

239. In Schweden wurde 1997 "Vision Zero“ als neue Langzeitrichtlinie der<br />

Verkehrssicherheit vom Parlament verabschiedet (KOORNSTRA et al., 2002). Bereits<br />

in den Jahren zuvor wurden zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Verkehrsicherheit umgesetzt, um festgelegte Ziele in Form von Reduzierungen der<br />

Zahlen der Verkehrsopfer zu erreichen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e galt Schweden schon<br />

Mitte der 1980er-Jahre als verkehrssicherstes Land. "Vision Zero" beruht auf vier<br />

Prinzipien (RACIOPPI et al., 2004):<br />

– Das menschliche Leben <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit genießen eine höhere Priorität als das<br />

Ziel der Mobilität <strong>und</strong> sonstige Belange des Straßentransportsystems.<br />

– Politiker, Gesetzgeber, Planer, Fahrzeughersteller <strong>und</strong> Benutzer des<br />

Straßentransportsystems<br />

Verkehrssicherheit.<br />

tragen gemeinsam die Verantwortung für die<br />

– Weil menschliche Fehler nicht auszuschließen sind, muss das Verkehrssystem so<br />

ausgestaltet werden, dass es die Möglichkeit minimiert, Fehler zu begehen.<br />

– Gesetzgeber <strong>und</strong> Planer sind aufgefordert, in enger Kooperation miteinander alles<br />

Notwendige zu unternehmen, um die Sicherheit aller Einwohner zu gewährleisten.<br />

Langfristiges Ziel von "Vision Zero“ ist es, die Verkehrstruktur so auszugestalten, dass<br />

niemand mehr in Folge eines Verkehrsunfalls getötet oder schwer verletzt wird. Als<br />

Zwischenziel wurde die Reduktion der Anzahl der Unfallverletzten <strong>und</strong> -getöteten um<br />

50 % im Zeitraum zwischen 1996 <strong>und</strong> 2007 festgelegt (s. a. Abschn. 5.5.1.1). Im<br />

Unterschied zu früheren Strategien liegt der Schwerpunkt dieser<br />

Verkehrsicherheitsstrategie nicht in der Schulung der Verkehrsteilnehmer, sondern in<br />

der Schaffung einer sicheren Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong> einer weiteren Optimierung der<br />

Fahrzeugsicherheitstechnologien. Der <strong>Straßenverkehr</strong>sraum <strong>und</strong> die Fahrzeuge sollen<br />

so beschaffen sein, dass selbst dann, wenn es zu einem Unfall kommt, dieser keine<br />

schwerwiegenden Konsequenzen hat. Vielfältige Maßnahmen sollen helfen, dieses Ziel<br />

zu erreichen. So soll zum Beispiel ein Fokus auf besonders gefährliche Straßen gelegt<br />

werden, um diese Risikoschwerpunkte durch entsprechende Maßnahmen zu<br />

entschärfen. Die Straßennetze in geschlossenen Ortschaften werden bereits zur<br />

Anpassung an die hohen Sicherheitsstandards umgestaltet. Geplant ist die Einrichtung<br />

einer unabhängigen Organisation, welche die Sicherheit einzelner Straßen bewertet,<br />

wie auch eine Kommission, die häufig auftretende Verkehrsregelverstöße untersucht<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen für das Rechtssystem erarbeitet. Maßnahmen an den Fahrzeugen,<br />

wie die Pflicht zur Winterbereifung bei entsprechender Witterung <strong>und</strong> die Einführung<br />

neuer Technologien (ISA (in-car speed adaptation systems), Alkohol-Zündsperren

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