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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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207<br />

verkehrsintensive Lebensstile <strong>und</strong> Produktionssysteme, so wird der IT-Einsatz das<br />

Verkehrswachstum heben. Dies kann aber unter anderen Rahmenszenarien deutlich<br />

anders aussehen (WAGNER et al., 2003; OECD, 2002, S. 53). Im Rahmen von<br />

Verkehrskonzepten, die eine Engpassbeseitigung nicht alleine durch<br />

Infrastrukturausbau zu beheben versuchen (vgl. Abschn. 8.1.2.1), sondern eine<br />

breitere <strong>und</strong> kreativere Berücksichtigung verschiedener Optionen beinhalten, kann<br />

auch das Substitutionspotenzial des Telematikeinsatzes zur Geltung kommen. Bisher<br />

gibt es allerdings wenige Erfahrungen hiermit. Die Berücksichtigung des<br />

Telematikeinsatzes als eine wichtige Möglichkeit des Nachfragemanagements im<br />

Rahmen der vom SRU empfohlenen kommunalen Verkehrsplanung könnte hierbei<br />

bedeutsam sein (vgl. Abschn. 8.2.3). Der SRU empfiehlt daher, den Telematikeinsatz<br />

als Option der Verkehrssubstitution insbesondere im Rahmen des kommunalen <strong>und</strong><br />

regionalen Verkehrsmanagements systematisch zu berücksichtigen (vgl. auch Kap. 8.1<br />

<strong>und</strong> 9.4).<br />

Entkoppelung als Langfristaufgabe<br />

234. Die Ursachen der Verkehrserzeugung <strong>und</strong> des Verkehrswachstums sowohl im<br />

Personen- als auch im Güterverkehr sind struktureller Art. Es lassen sich damit von<br />

einer aktiven Politik in Richtung der Entkoppelung keine wesentlichen unmittelbaren<br />

Wirkungen erwarten, insbesondere dann nicht, wenn die politischen<br />

Handlungsspielräume für die in der Literatur zumeist empfohlene substanzielle<br />

Erhöhung der Transportkosten <strong>und</strong> von sonstigen Raumbarrieren (vgl. SACTRA, 1999)<br />

gering sind (vgl. Kap. 9.3).<br />

Ein nahe liegender Ansatz für eine auf Entkoppelung ausgerichtete Politik ist zunächst<br />

die aktive Korrektur verkehrserzeugender Politiken <strong>und</strong> damit eine Integration<br />

verkehrspolitischer Aspekte in andere Politiken (vgl. Kap. 10). Im Personenverkehr<br />

gehören hierzu die Vermeidung von Anreizen zur Zersiedlung (Pendlerpauschale,<br />

Flächenpolitik, Eigenheimförderung etc.). Hinsichtlich des Güterverkehrs muss die<br />

einseitig auf die Exportorientierung ausgerichtete Wirtschaftsförderung thematisiert<br />

werden, die die regionale Cluster- <strong>und</strong> Netzwerkbildung vernachlässigt oder eine<br />

fernverkehrsorientierte Verkehrsinfrastrukturpolitik begünstigt (z. B. die Europäische<br />

Strukturpolitik, vgl. Kap. 10.6). Durch eine Verkehrsauswirkungsprüfung muss dieser<br />

Integrationsprozess systematisiert werden.<br />

Effektivität<br />

235. Gelänge durch eine langfristig, strukturell angelegte Politik eine Entkoppelung<br />

von Verkehrs- <strong>und</strong> Wirtschaftswachstum, so könnten Zielkonflikte insbesondere zu<br />

Klimaschutz- <strong>und</strong> Naturschutzzielen <strong>und</strong> zum Lärmschutz wesentlich entschärft<br />

werden. Eine Kombination aus technischen Maßnahmen <strong>und</strong> einer Korrektur

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