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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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229. Große Wachstumspotenziale werden auch im Bereich des Teleshopping<br />

gesehen. Die Attraktivität des Teleshoppings liegt vor allem im Flexibilitätsgewinn,<br />

außerhalb der Geschäftszeiten Produkte auszusuchen <strong>und</strong> einzukaufen. Der Anteil der<br />

Haushalte in Europa, die einen Internet-Anschluss haben <strong>und</strong> gelegentlich über das<br />

Internet einkaufen, ist in den letzten Jahren europaweit von 12,5 % im Jahre 1998 auf<br />

34,2 % im Jahre 2002 rasant angestiegen (WAGNER et al., 2003, S. 11). In einzelnen<br />

Marktsegmenten, insbesondere im Bereich der Medien, aber auch bei Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> Textilien ist der Marktanteil des Teleshoppings in den letzten Jahren exponentiell<br />

gewachsen. Der online-Markt im Einzelhandel wird für das Jahr 2006 auf 2,62 % des<br />

Bruttosozialproduktes geschätzt (BMVBW, 2002, S. 6), davon fällt circa ein Viertel auf<br />

verkehrsrelevante Einkaufsaktivitäten (BMVBW, 2002, S. 29). Erheblich sind die<br />

Trends insbesondere beim Versandhaushandel. Große Potenziale bestehen auch beim<br />

so genannten E-Government – der elektronischen Erledigung von Behördengängen<br />

(BMVBW, 2002, S. 32). Das BMVBW (2002) kommt aber auf der Basis eines<br />

Expertenpanels zu vorsichtig skeptischen Einschätzungen des<br />

Verkehrsvermeidungspotenzials von Teleshopping. Der eingesparten Einkaufsfahrt<br />

stehen zusätzliche Zulieferverkehre gegenüber. Es besteht zwar ein gewisses<br />

Potenzial der Bündelung im Bereich der Zulieferung, dieses kann aber wegen der<br />

individualisierten <strong>und</strong> zeitgenauen Anlieferung nicht immer optimal ausgeschöpft<br />

werden. Oft muss die Auslieferung in kleinen Transportfahrzeugen erfolgen. Die<br />

Zulieferung konzentriert sich auf die Vorstädte, deren Verkehrsbelastung zunehmen<br />

kann. Insbesondere im Falle der Internet-Auktionierung (z. B. ebay) können auch<br />

zusätzliche Fernverkehre ausgelöst werden, um ein "Schnäppchen" erhalten zu<br />

können. Eine solide repräsentative empirische Bilanzierung der Verkehrseffekte des<br />

Teleshopping fehlt jedoch bisher (WAGNER et al., 2003, S. 78).<br />

230. IT-Technologien spielen auch am Arbeitsplatz eine zentrale Rolle. Das<br />

elektronische Büro (Laptop, Internetanschluss über Funkkontakt) ermöglicht während<br />

der Reise zahlreiche Bürotätigkeiten. Damit können längere Reisezeiten über weitere<br />

Entfernungen sinnvoller genutzt <strong>und</strong> die Raumüberwindungskosten gesenkt werden.<br />

Die Bahn gewinnt damit an Attraktivität als mobiler Arbeitsplatz, dabei findet aber auch<br />

mehr Verkehr statt.<br />

Verkehr kann technisch auch durch Videokonferenzen ersetzt werden. Diese können<br />

für rein funktionale Kommunikation eingesetzt werden. Sie können aber die Bedeutung<br />

der direkten Begegnung nicht ersetzen. Daher wird das Substitutionspotenzial von<br />

Videokonferenzen eher vorsichtig eingeschätzt (vgl. WAGNER et al., 2003, S. 14).<br />

231. Einen hohen Marktanteil hat die Internetkommunikation inzwischen im so<br />

genannten B2B-Segment (Business to Business). Dieser wird bis 2006 auf 5,2 % des<br />

Bruttosozialproduktes geschätzt (BMVBW, 2002, S. 6). Der Einsatz von IuK-

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