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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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bestehen insbesondere bei der Weiterverarbeitung <strong>und</strong> Vermarktung von<br />

Nahrungsmitteln <strong>und</strong> anderen Primärerzeugungen noch relevante Anteile<br />

regionalisierter Wirtschaftsaktivitäten (vgl. SCHERER, 1997), zum anderen haben<br />

nahräumliche, regionale Wirtschaftsverflechtungen in den letzten Jahrzehnten auch an<br />

Bedeutung gewonnen (vgl. u. a. STRUTYNSKI, 1995; STORPER <strong>und</strong> WALKER, 1989;<br />

STORPER, 1995; FÜRST, 2003). Bedeutsam sind Produktionssysteme, die von sehr<br />

engen regionalen Zulieferverflechtungen abhängen, auch wenn sich die Absatzmärkte<br />

internationalisiert haben. Die zunehmende "vertikale Desintegration“ bzw. abnehmende<br />

Fertigungstiefe machen die Senkung der Transaktionskosten durch dauerhafte<br />

unternehmensübergreifende Zusammenarbeit zu einem wichtigen Standortfaktor. Die<br />

flexible Anpassungsfähigkeit an sich dynamisch verändernde Marktbedingungen ist ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor dieser Produktionssysteme. Dies setzt effektive, gut<br />

funktionierende Kommunikationsbeziehungen <strong>und</strong> Kooperationserfahrungen sowie<br />

einen flexibel einsetzbaren Pool von Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt voraus.<br />

Zumeist sind diese Fähigkeiten kulturell <strong>und</strong> regional geprägt. Der globale<br />

Wachstumserfolg regionaler Unternehmensnetzwerke <strong>und</strong> Cluster, die sich auf die<br />

Produktion verwandter Güter spezialisiert haben, wie das so genannte Dritte Italien, die<br />

dänische Textilindustrie, Silicon Valley oder die Wissenschaftsstadt im Süden von<br />

Paris, basiert auf solchen regionalen Clustereffekten, schneller, kulturell geprägter<br />

informeller Kommunikationsbeziehungen, der regionalen Konzentration bestimmter<br />

Schlüsselfertigkeiten <strong>und</strong> der Flexibilität zahlreicher kleiner, miteinander verflochtener<br />

Unternehmen (vgl. auch PORTER, 1990, S. 154). Regionale Innnovations- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftspolitik könnte einen Beitrag zur Stärkung der innerregionalen<br />

Verflechtungen leisten.<br />

Im Vergleich zu einer Unternehmensverflechtung, die primär durch globale<br />

Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzmärkte charakterisiert ist, sind solche territorial geb<strong>und</strong>enen<br />

Unternehmensnetzwerke verkehrssparend. Im Vergleich zu einer ausschließlich<br />

regionalbezogenen Struktur sind sie es nicht (CAPELLO <strong>und</strong> GILLESPIE, 1992). Es<br />

wäre aber ökonomisch verfehlt, regionale Autarkiekonzepte zu vertreten. Die<br />

Potenziale für Regionalisierungsstrategien werden mittlerweile angesichts der<br />

dominanten Trends zu einer intensiveren internationalen Wirtschaftsverflechtung selbst<br />

von Verfechtern einer solchen Strategie als bescheiden eingeschätzt (vgl. HESSE,<br />

2002). HESSE (2002) rät daher zu einer "weichen" Regionalisierungsstrategie, die nur<br />

für Teilmärkte (vor allem im Bereich bestimmter Agrargüter <strong>und</strong> im Bereich regionaler<br />

Zulieferverflechtungen) eine Regionalisierung verfolgt.<br />

Logistiktrends<br />

223. Ambivalent sind die logistischen Trends zu beurteilen. Ein besseres<br />

Flottenmanagement, die Bündelung von Verkehren <strong>und</strong> das Ausnutzen von

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