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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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der Wirtschaft gesehen. Die Intensivierung der internationalen Arbeitsteilung <strong>und</strong> die<br />

Trends zur großräumigen Wirtschaftsverflechtung, die Senkung der Fertigungstiefe,<br />

neue Logistikkonzepte, Spezialisierung <strong>und</strong> Flexibilisierung sind wichtige, oft<br />

unvermeidlich mit der Modernisierung der Wirtschaft verb<strong>und</strong>ene Faktoren, die das<br />

Wachstum des Güterverkehrs beschleunigen (vgl. VICKERMAN, 2002; PASTOWSKI,<br />

1997). Sie werden durch veränderte politische Rahmenbedingungen, wie die<br />

Liberalisierung der Verkehrsmärkte, die Vollendung des Binnenmarktes <strong>und</strong> den<br />

Ausbau großräumiger Schnellverkehrsverbindungen verstärkt. Verkehrswachstum<br />

wurde damit von Kritikern wie Befürwortern als unvermeidbare Nebenfolge von<br />

Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> kapitalistischer Modernisierung betrachtet. Analog wurde<br />

auch das Wachstum des Personenverkehrs als Folge wachsenden Wohlstands<br />

gesehen (vgl. auch Kap. 3).<br />

219. Mittlerweile setzt sich aber die Auffassung durch, dass es<br />

Verkehrsvermeidungspotenziale gibt, die nicht im Widerspruch zu den<br />

Wachstumsimperativen moderner marktwirtschaftlicher Industrie- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsgesellschaften stehen (vgl. OECD, 2004; HEY <strong>und</strong> RÖDER, 1998;<br />

SACTRA, 1999; BAUM <strong>und</strong> HEIBACH, 1997). Zu diesem Ergebnis kam der für die<br />

Diskussion um den Zusammenhang von Verkehrs- <strong>und</strong> Wirtschaftswachstum<br />

wegweisende SACTRA-Bericht (1999) für das Britische Verkehrsministerium.<br />

Ausschlaggebend für das Verkehrswachstum sind neben dem Einkommen der Preis,<br />

die Geschwindigkeit <strong>und</strong> die Qualität des Verkehrs (SACTRA, 1999, Zi. 15). Im<br />

internationalen Vergleich zeigt sich, dass sowohl im Güter- als auch im<br />

Personenverkehr keine notwendige Koppelung von Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Verkehrswachstum besteht. Sowohl in den USA als auch in Japan fand in den letzten<br />

Jahrzehnten eine relative Entkoppelung von Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr <strong>und</strong><br />

Wirtschaftswachstum statt, nicht aber in Europa (außer in Schweden <strong>und</strong> der Schweiz)<br />

(vgl. OECD, 2004, S. 33 ff.). In Japan verminderte sich die Personentransportintensität<br />

zwischen 1970 <strong>und</strong> 2000 um 24 % <strong>und</strong> die Gütertransportintensität sogar um 38 %.<br />

Diese Unterschiede werden auch als Hinweis für die gr<strong>und</strong>sätzliche politische<br />

Gestaltbarkeit des Verkehrswachstums gesehen (vgl. SACTRA, 1999, Zi. 6.20).<br />

Komponentenanalyse als Ausgangspunkt der Identifizierung von<br />

Vermeidungspotenzialen im Güterverkehr<br />

220. Durch eine Komponentenanalyse des Wachstums der Fahrzeugkilometer<br />

können wachstumsfördernde <strong>und</strong> wachstumsbremsende Trends identifiziert werden.<br />

Wichtige Komponenten für das Güterverkehrswachstum sind (vgl. Tab. 6.3;<br />

McKINNON <strong>und</strong> WOODBURN, 1996; REDEFINE, 1999; OECD, 2004, S. 69; Steer<br />

Davies Gleave, 2003; BAUM <strong>und</strong> HEIBACH, 1997):

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