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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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197<br />

Diskussion befindlichen Zahlen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) infrage.<br />

Statt eines Anteils von 23 % errechnen sie lediglich einen Anteil von 2 % des<br />

Benzinverbrauches, der auf Staus zwischen <strong>und</strong> innerhalb von Agglomerationen<br />

zurückzuführen ist. Diesen Verlusten müssen zudem Verbrauchsminderungen<br />

gegenüber gestellt werden, die dann erreicht werden, wenn die Verkehrsdichte nicht<br />

eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 bis 130 km/h, sondern lediglich von<br />

85 km/h erlaubt. Diese Situation ist weitaus häufiger anzutreffen, als die des Staus<br />

(SCHALLABÖCK <strong>und</strong> PETERSEN, 1999, S. 24). Im Vergleich zu Strategien einer<br />

besseren Infrastrukturauslastung durch Verkehrsflussverbesserung müssen zudem<br />

Investitionen in eine Kapazitätserweiterung als relativ ineffizient betrachtet werden<br />

(SCHALLABÖCK <strong>und</strong> PETERSEN, 1999, S. 37).<br />

Akzeptanz<br />

216. Eine "integrierte Verkehrspolitik" vermeidet die Verteilungskonflikte, die mit<br />

einer Verlagerungspolitik verb<strong>und</strong>en sein könnten. Sie versucht, alle Interessen der<br />

Verkehrsteilnehmer <strong>und</strong> Produzenten von Verkehrsdienstleistungen zu befriedigen <strong>und</strong><br />

die Synergien zwischen den Verkehrsträgern zu optimieren. Sie wird damit<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auf relativ geringe Akzeptanzprobleme im verkehrspolitischen<br />

Akteursnetz stoßen, kann aber die Erwartungen des umweltpolitischen Akteursnetzes<br />

nicht befriedigen. In der Praxis steht eine "integrierte Verkehrspolitik" vor der<br />

Herausforderung, die Segmentierung des Verkehrssektors (vgl. Tz. 109) zu<br />

überwinden <strong>und</strong> eine problemlösungsorientierte Kooperation zu bewältigen. Dieses ist<br />

keine triviale Aufgabe, kann aber mit den Nutzen für alle Verkehrsteilnehmer gut<br />

begründet werden.<br />

6.4 Potenziale von Strategien zur Vermeidung von<br />

Verkehr<br />

217. Die Entkoppelung von Verkehrs- <strong>und</strong> Wirtschaftswachstum (vgl. z. B. PONEL,<br />

1999; PETERSEN, 1994; HESSE 2002; PASTOWSKI, 1997; OECD 2004; BAUM<br />

et al., 1994), das heißt die Erhöhung der Transporteffizienz der Wirtschaft, kann bei der<br />

Steuerung der Verkehrsnachfrage, also bei verkehrsverursachenden Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Raumstrukturen, Lebensstilen, den Transportkosten, der Verkehrsqualität <strong>und</strong> der<br />

Geschwindigkeit ansetzen. Hinsichtlich der Annäherung an die in Kapitel 5.5<br />

vorgestellten <strong>Umwelt</strong>ziele wirkt eine solche Strategie unspezifisch. Aber jede<br />

vermeidbare Transportleistung vermindert den Handlungsdruck auf andere<br />

verkehrsbezogene <strong>Umwelt</strong>maßnahmen im Hinblick auf die Zielerreichung.<br />

218. In der früheren Literatur zu Verkehrsvermeidung (vgl. HESSE, 1993, 2002;<br />

BAUM <strong>und</strong> HEIBACH, 1997) wurde der Begriff oft als Kritik an den Marktimperativen

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