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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Infrastrukturinvestitionen für Straße <strong>und</strong> Schiene vor. Damit wird in dem Szenario<br />

erwartet, dass im insgesamt zwischen den Jahren 1997 <strong>und</strong> 2015 um 22 %<br />

wachsenden Personenverkehr sich die Anteile der Verkehrsträger nur leicht<br />

verschieben. Im Nahverkehr wächst der Schienenpersonenverkehr um 13 %, im<br />

Fernverkehr um 55 % (MANN et al., 2001, S. 350 <strong>und</strong> S. 353). Im wesentlich stärker<br />

wachsenden Güterverkehr gelingt dem Szenario zufolge eine Anteilsverschiebung<br />

zugunsten des Schienengüterverkehrs um 5 % <strong>und</strong> ein Wachstum um 58 % (MANN<br />

et al., 2001, S. 357). Damit steuert auch eine integrierte Verkehrspolitik aktiv gegen die<br />

Markttrends sinkender Bahnanteile an. Dennoch gelingt unter diesen Bedingungen<br />

nicht mehr als eine leichte Senkung der CO2-Emissionen des <strong>Straßenverkehr</strong>s<br />

zwischen 1997 <strong>und</strong> 2015 um 1,3 % (vgl. MANN et al., 2001, S. 340). Diese ist<br />

weitgehend auf verbrauchsärmere Fahrzeuge zurückzuführen, nicht auf die geringen<br />

Verlagerungseffekte. Auf dem Weg zu dem Klimaschutzziel der B<strong>und</strong>esregierung, bis<br />

2020 eine CO2-Verminderung um 40 % zu erreichen, läuft das Integrationsszenario<br />

damit auf eine überproportionale Schonung des Verkehrssektors hinaus. Die integrierte<br />

Verkehrspolitik macht nicht entschieden genug von dem verfügbaren Instrumentarium<br />

einer <strong>Umwelt</strong>entlastung Gebrauch, seien es technische, planerische oder<br />

verkehrslenkende Maßnahmen. Sie nimmt damit Konflikte mit Naturschutz- <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>zielen in Kauf <strong>und</strong> ordnet sie überwiegend den Verkehrswachstumsimperativen<br />

unter (vgl. Kap. 5.1). <strong>Umwelt</strong>entlastungen, soweit sie vorkommen, sind eher<br />

Gratiseffekte der Integration der Verkehrsträger als zielorientiert. Die integrierte<br />

Verkehrspolitik ist damit hinsichtlich der <strong>Umwelt</strong>dimension gerade nicht als integriert<br />

anzusehen.<br />

Effizienz<br />

214. Das Integrationsszenario setzt auf eine Anpassung der Infrastrukturkapazitäten<br />

an die wachsende Verkehrsnachfrage. Es erfordert damit zum Teil weitere<br />

Steigerungen der Investitionsmittel. Der BVWP sieht bis zum Jahre 2015<br />

170 Mrd. Euro an Investitionen vor, davon die Hälfte für Neu- <strong>und</strong> Ausbau. Das<br />

verbesserte Angebot hat, wie inzwischen auch in den Bewertungsmethoden für den<br />

neuen BVWP angelegt, ebenfalls verkehrserzeugende Effekte (vgl. Tz. 83).<br />

Gleichzeitig werden die Nutzerkosten um circa 15 % für die PKW-Nutzer erhöht.<br />

Angesichts dieser erheblichen Kosten einer "integrierten Verkehrspolitik" sind die<br />

ökologischen Nutzeneffekte nicht nur gering: Aufgr<strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong>effekte des<br />

induzierten Verkehrs entstehen auch zusätzlich erforderliche kompensatorische<br />

Kosten, wenn man bestimmte <strong>Umwelt</strong>qualitätsziele erreichen will.<br />

215. Als Legitimation für die Engpassvermeidung werden oft auch<br />

<strong>Umwelt</strong>schutzgründe angegeben: Verkehr im Stau erhöhe die spezifischen<br />

<strong>Umwelt</strong>belastungen. SCHALLABÖCK <strong>und</strong> PETERSEN (1999, S. 23) stellen die in der

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