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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Akzeptanz<br />

195<br />

211. Im Rahmen vorhandener Budgetrestriktionen stoßen Angebotsverbesserungen<br />

für die Schiene auf breite Akzeptanz. Eine Politik, die jedoch in Besitzstände eingreift,<br />

sei es diejenigen des Straßenbaugewerbes oder der gewerblichen <strong>und</strong> privaten Nutzer<br />

kostengünstig bereitgestellter Straßeninfrastrukturen, wird mit politischen<br />

Widerständen rechnen müssen. Letztere verfügen über erhebliche<br />

Mobilisierungsfähigkeiten (vgl. Kap. 4.1). Dies gilt insbesondere für eine Politik, die<br />

versucht, eindeutig Investitionsprioritäten zugunsten der Schiene vorzunehmen oder<br />

deutlich spürbare Preiserhöhungen für den MIV durchzusetzen. Eine ehrgeizige <strong>und</strong><br />

wirksame Verlagerungspolitik im Fernverkehr setzt damit einen nach innen<br />

geschlossenen, nach außen konfliktfähigen Staat voraus. Verkehrspolitik jedoch erfolgt<br />

nach wie vor in einem nach Verkehrsträgern segmentierten institutionellen Gefüge.<br />

Hingegen hat eine auf die Steigerung innerstädtischer Lebensqualität ausgerichtete<br />

kommunale Verkehrspolitik, die in der Lage ist, die Gewinner einer den <strong>Umwelt</strong>verb<strong>und</strong><br />

stärkenden Politik herauszustellen, erhebliche Realisierungschancen <strong>und</strong><br />

Akzeptanzpotenziale.<br />

6.3 Potenziale einer integrierten Verkehrspolitik<br />

212. Einen strukturpolitisch bescheideneren Anspruch haben Strategien eines<br />

kooperativen Verkehrsmanagements (vgl. BMBVW, 2002; vgl. Kap. 5). Diese gehen<br />

davon aus, dass die Kapazitätsauslastung der jeweiligen Verkehrsinfrastrukturen durch<br />

eine bessere Vernetzung (Integration, Intermodalität, Interconnectivity) optimiert <strong>und</strong><br />

die jeweiligen Stärken der Verkehrsträger genutzt werden sollen. Es geht dabei um die<br />

optimale Aufteilung des Verkehrswachstums auf die Verkehrsträger, nicht mehr um<br />

eine Verlagerung. Auch dieses bescheidenere strategische Ziel setzt Marktkorrekturen<br />

<strong>und</strong> hohe Investitionen in die Bahnen voraus. Insgesamt sind Strategien des<br />

kooperativen Verkehrsmanagements primär verkehrspolitisch begründet, positive <strong>und</strong><br />

negative <strong>Umwelt</strong>effekte treten als Nebenfolgen auf. Die so genannte integrierte<br />

Verkehrspolitik ist das offizielle Leitbild des dominanten verkehrspolitischen<br />

Paradigmas einer Anpassung an das zumindest kurzfristig als unvermeidbar<br />

angesehene Verkehrswachstum (vgl. Kap. 5.3).<br />

Effektivität<br />

213. Als Planungsgr<strong>und</strong>lage für den B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan wurde ein so<br />

genanntes Integrationsszenario mit entsprechenden <strong>Umwelt</strong>effekten berechnet (vgl.<br />

MANN et al., 2001; vgl. Kap. 3). Dieses kann Hinweise auf die ökologischen Folgen<br />

einer "integrierten Verkehrspolitik" geben. Das Szenario sieht moderate<br />

Kostenerhöhungen für den Individualverkehr <strong>und</strong> ähnlich hohe

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