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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Am eindeutigsten ist der <strong>Umwelt</strong>vorteil des öffentlichen Nahverkehrs beim<br />

Flächenverbrauch, hier liegt er mindestens um den Faktor 2 günstiger (LAMBRECHT<br />

et al., 2001, S. 17).<br />

Im Rahmen ihres <strong>Umwelt</strong>programms 2004 bis 2008 beabsichtigt die<br />

Deutsche Bahn AG durch Maßnahmen im Bereich Klima- <strong>und</strong> Lärmschutz sowie bei<br />

der Verminderung der Partikelemissionen aus Diesellokomotiven ihren<br />

<strong>Umwelt</strong>vorsprung zu halten (KETTNER, 2004). Bis zum Jahre 2020 versucht sie, die<br />

spezifischen CO2-Emissionen um bis zu 25 % zu vermindern. In einem umfangreichen<br />

Lärmsanierungsprogramm sollen Maßnahmen am Gleiskörper ergriffen werden <strong>und</strong><br />

neue lärmärmere Güterwagen (Ausstattung mit Verb<strong>und</strong>stoffbremssohlen) angeschafft<br />

werden. Außerdem sollen die Partikelemissionen von Diesellokomotiven durch Einbau<br />

von Filtern <strong>und</strong> den Umstieg auf die elektrische Traktion vermindert werden.<br />

190. Betrachtet man damit die durchschnittlichen spezifischen Emissionen <strong>und</strong> den<br />

spezifischen Flächenverbrauch, so kann rechnerisch zwar ein verlagerter<br />

Straßenfahrzeugkilometer zu substanziellen Entlastungen hinsichtlich der meisten<br />

<strong>Umwelt</strong>ziele beitragen. Eine solche Betrachtungsweise muss allerdings weiter<br />

differenziert werden.<br />

191. Die <strong>Umwelt</strong>vorteile der schienengeb<strong>und</strong>enen Verkehre sind nicht überall<br />

gegeben. Wichtige Faktoren sind die Auslastung der Schienenverkehre, die<br />

erforderlichen Umwegverkehre <strong>und</strong> der technische Fortschritt. Ist die Auslastung von<br />

Bahn oder Bus gering, kann sich der statistische <strong>Umwelt</strong>vorteil in sein Gegenteil<br />

verkehren. Von Bedeutung für den <strong>Umwelt</strong>vor- oder -nachteil ist auch die Distanz des<br />

Umweg- <strong>und</strong> Zulaufverkehrs, der notwendig ist, um überhaupt einen Schienenkorridor<br />

benutzen zu können. Dies ist wiederum eine Funktion der Schienennetzdichte. Wird<br />

diese für bestimmte Verkehrssegmente abgebaut, so wird mehr Zu- <strong>und</strong> Ablaufverkehr<br />

erforderlich; als Folge hiervon nimmt der <strong>Umwelt</strong>vorteil ab (vgl. IFEU <strong>und</strong> SGKV,<br />

2003). Der umwelttechnische Fortschritt insbesondere bei Bussen <strong>und</strong><br />

Diesellokomotiven muss zudem mit demjenigen von PKW <strong>und</strong> LKW mithalten. Diese<br />

Bedingungen sind noch oft, aber nicht mehr überall gegeben (ebd.).<br />

Angesichts der mittlerweile niedrigen Anteile der Bahnen <strong>und</strong> des öffentlichen<br />

Personenstraßenverkehrs, die im Personenverkehr zusammen bei 16 % <strong>und</strong> im<br />

Güterverkehr bei unter 14 % liegen (Abschn. 3.1.1), stellt sich die Frage, ob diese<br />

einerseits technisch ein hinreichend großes Wachstumspotenzial haben <strong>und</strong><br />

andererseits, ob <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen ein verbessertes Angebot auch die<br />

entsprechende Nachfrage an sich ziehen kann. Zu unterscheiden ist hier gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zwischen Fernverkehr <strong>und</strong> Nahverkehr sowie zwischen Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr.<br />

Wichtig ist damit eine Abschätzung der Verlagerungspotenziale <strong>und</strong> ihrer Kosten. Am

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