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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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186<br />

6.2 Potenziale von Verlagerungsstrategien<br />

188. Bei einer Potenzialanalyse von Verlagerungsstrategien ist zu unterscheiden<br />

zwischen den durchschnittlichen spezifischen <strong>Umwelt</strong>vorteilen einer Transportleistung<br />

von Personen oder Gütern durch Schiff, Bus, Bahn oder Straßenbahn, den<br />

technischen Verlagerungspotenzialen <strong>und</strong> den unter realistischen ökonomischen<br />

Rahmensetzungen erwartbaren tatsächlichen Verlagerungspotenzialen. Das<br />

Leistungspotenzial von Verlagerungsstrategien unterscheidet sich dabei je nachdem,<br />

ob es sich um Nahverkehr, Personenfernverkehr oder Güterverkehr handelt.<br />

189. Die Hoffnungen auf eine signifikante <strong>Umwelt</strong>entlastung durch eine Verlagerung<br />

des Verkehrs auf die Bahn <strong>und</strong> den öffentlichen Personennahverkehr entspringen den<br />

wesentlich niedrigeren spezifischen Schadstoffemissionen <strong>und</strong> dem geringeren<br />

Energie- <strong>und</strong> Flächenverbrauch dieser Verkehrsmittel im Vergleich zum PKW oder<br />

LKW (vgl. UBA, 1999; Allianz pro Schiene, 2003; CER <strong>und</strong> UIC, 2004; Statistisches<br />

B<strong>und</strong>esamt, 2004).<br />

Die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen des Gütertransports auf der<br />

Schiene liegen bei 20 % des <strong>Straßenverkehr</strong>s. Weniger signifikant sind die<br />

Leistungsunterschiede aber beim kombinierten Verkehr <strong>und</strong> der rollenden Landstraße<br />

(Verladung des gesamten LKW auf die Bahn) (IFEU <strong>und</strong> SGKV, 2003). Die<br />

spezifischen CO2-Emissionen beim Schienenpersonenfernverkehr liegen in der<br />

Größenordnung von 30 bis 40 % derjenigen eines Autos (Allianz pro Schiene, 2003,<br />

S. 9; CER <strong>und</strong> UIC, 2004, S. 7).<br />

Im Falle der klassischen Luftschadstoffe lagen die Emissionen sowohl für den Güterals<br />

auch für den Personenfernverkehr auf der Schiene in den 1990er-Jahren bei<br />

weniger als 10 % derjenigen eines LKW oder eines Automobils (UBA, 1999, S. 24). Mit<br />

der stufenweisen Verschärfung der Emissionsgrenzwerte für diese Schadstoffe wird<br />

sich das <strong>Umwelt</strong>leistungsgefälle in Zukunft erheblich vermindern. Im<br />

Personennahverkehr kann man ebenfalls noch einen eindeutigen, aber substanziell<br />

geringeren <strong>Umwelt</strong>vorteil von Bahn (U-Bahn, S-Bahn), Linienbus oder Straßenbahn<br />

gegenüber dem PKW feststellen (UBA, 1999, S. 27). Bei Neufahrzeugen werden sich<br />

diese im Hinblick auf die Euro-4-Normen <strong>und</strong> die absehbare weitere Verschärfung der<br />

Grenzwerte für die klassischen Luftschadstoffe ab dem Jahre 2008 aber tendenziell auf<br />

ähnlichem Niveau angleichen (vgl. LAMBRECHT et al., 2001, S. 13).<br />

Hinsichtlich der spezifischen Lärmemissionen haben Nahverkehrsbusse einen<br />

eindeutigen Vorteil, Straßenbahnen ohne eigenen Fahrweg sind jedoch lauter als<br />

PKW. Auch Güterverkehrszüge haben hinsichtlich der Lärmemissionen einen Nachteil<br />

gegenüber LKW (LAMBRECHT et al., 2001, S. 16; Allianz pro Schiene, 2003).

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